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Satellitendaten können Landwirtschaft effizienter machen

Satelliten sehen alles. Sie können innerhalb weniger Stunden Landwirten und Kontrollbehörden wertvolle Informationen über die Lage und den Zustand von Flächen und Kulturen liefern. Zum Datenschutz gibt es allerdings noch viele Fragen.

Lesezeit: 3 Minuten

Satelliten sehen alles. Sie können innerhalb weniger Stunden Landwirten und Kontrollbehörden wertvolle Informationen über die Lage und den Zustand von Flächen und Kulturen liefern. Zum Datenschutz gibt es allerdings noch viele Fragen.


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„Satelliten sehen alles, Schlaggrenzen und Anbaufrüchte, Wasserstress und Schädlingsbefall“, so verdeutlicht Bianca Hörsch von der Europäischen Weltraumorganisation ESA, das Potenzial von Satellitendaten in der Landwirtschaft. Mit einer 10 Meter Auflösung können die Satellitendaten mittlerweile bereits kleineste Parzellen darstellen. Alle drei bis fünf Tage überfliegt ein Satellit der Europäischen Weltraumorganisation ESA Deutschland. Die von ihm aufgezeichneten Flächendaten sind innerhalb von ein bis drei Tagen verfügbar. Aus Sicht von Hörsch sind Satellitendaten der Wegbereiter für die Digitalisierung in der Landwirtschaft.


Im Ackerbau können sie exakte Auskünfte über Wasserstress und Pflanzengesundheit geben und damit helfen, den besten Dünge- oder Bewässerungszeitpunkt oder die richtige Pflanzenschutzstrategie zum richtigen Zeitpunkt an exakt ausgewählten Stellen zu fahren. Auch für die Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkt und die Berechnung der zu erwartenden Biomasse können Satellitendaten Auskunft geben. „Die Satellitendaten könnten auch helfen, die Nitratwerte im Grundwasser zu bestimmen“, erläutert Hörsch eine Anwendung, die vor allem für die Kontrollbehörden von Interesse sein wird.


Versicherungsgesellschaften schätzen Satellitendaten als Kontrolle, wenn sie Entschädigungen für Ertrags- und Ernteausfälle berechnen und zahlen sollen, erläutert Frank Lünsmann vom Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus. „Die ganze Lebensmittelkette ist interessiert an Daten von Satelliten“, sagt er. Ziel der nächsten noch in der Entwicklung befindlichen Satelliten seien die Echtzeit-Aufnahmen, die auch für den Bereich Landwirtschaft eingesetzt werden sollen, erläutert Lünsmann weiter. Außerdem soll die nächste Generation von Satelliten über die Spektralfarben die Photosyntheseleistung oder über 3-D-Formate die Biomasse gleich messen können, lautet die Zukunftsvision.


Aus der Fülle von Daten ergeben sich jedoch Datenschutzfragen für die Anwender und nicht zuletzt die Landwirte, von deren Feldern die Daten erhoben werden. Zumal einige davon, wie die des Europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der EU-Kommission und der ESA kostenlos zur Verfügung stehen. Bisher steht die Regulation des Datenschutzes noch am Anfang. „Es sollte von Anfang an keine Überregulierung geben, sonst erschlägt man Marktchancen“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch, der auch Vorsitzender der Parlamentsgruppe Luft- und Raumfahrt ist. Die satellitengestützte Erhebung und Auswertung digitaler Daten bietet nach Überzeugung von Willsch ein „riesiges Potenzial“ für technische und agronomische Innovationen in der Landwirtschaft. Um einen Missbrauch der Daten zu vermeiden, sei ein regulatorischer Rahmen nötig. Dafür ruft er die Branche auf, Vorschläge für den Schutz und den verantwortungsvollen Umgang mit Daten in der Landwirtschaft zu machen.


Restriktiver will der Agrarsprecher der SPD-Fraktion, Rainer Spiering, den Datenschutz im Zuge der Digitalisierung in der Landwirtschaft handhaben. „Nur einer kann sicherstellen, dass die Daten der Landwirte sicher sind, und das ist der Staat“, sagt er. Weder „die großen Industriekombinate der Welt“ noch Softwareriesen wie Google und Apple dürften definieren, wie mit den in der Landwirtschaft gewonnenen Daten umgegangen werde, lautet seine Überzeugung. Er plädiert deshalb für eine aktive Rolle des Staates bei der Entwicklung von Plattformen, Schnittstellen und bei der Regulierung der Datennutzung. Forschung und Anwendung sollten auch bei „Big Data“ nach seiner Auffassung stets von staatlichen Stellen begleitet werden.

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