Der Landesbauernverband in Schleswig-Holstein erwartet offenbar, dass 2020 mehr Landwirte aufgeben als bisher. Laut einem Bericht der Kieler Nachrichten, den u.a. die Süddeutsche Zeitung zitiert, geben bislang 2 % der Betriebe auf. Generalsekretär Stephan Gersteuer befürchtet für nächstes Jahr allerdings einen Anstieg, weil die Erlöse weder beim Getreide noch bei der Milch kostendeckend seien.
Gerade für Betriebe, die ohnehin schon geschwächt seien, bedeuteten die neuen Ausfälle oft das Aus. Gründe sind neben der Milchkrise 2016 auch die Dürren 2018 und 2019. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer seien in den vergangenen 20 Jahren mehr als 6.000 Betriebe und damit rund ein Drittel der Unternehmen auf der Strecke geblieben.
Laut Dirk Andresen vom Aktionsbündnis "Land schafft Verbindungen" würden viele Kollegen einfach keine Perspektive mehr sehen. Statt einen Nachfolger zu suchen, ließen viele ältere Hofinhaber den Betrieb "schlicht auslaufen".
Ein "Weiter so" könne es nicht geben, warnte Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) laut der Zeitung. Er hofft, dass die Landwirtschaft der Zukunft mit Naturschutz und biologischem Klimaschutz auch neue Geschäftsmodelle nutzen könne.