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Schindler schlägt zeitweise Stilllegung von Agrarland vor

Die Bundesregierung plant weitere Bewirtschaftungsauflagen in Schutzgebieten. Norbert Schindler meint, Blühstreifen und Schutzprogramme hätten allesamt den Artenrückgang nicht verhindert.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesagrarministerin Klöckner und Umweltministerin Schulze planen mit ihrem Artenschutzprogramm neue Bewirtschaftungsauflagen für die deutschen Schutzgebiete. Für die dort wirtschaftenden Bauern stelle das Sonderprogramm jedoch eine weitere Belastung dar, obwohl dort schon heute hohe Auflagen gelten, kritisiert Ökonomierat Norbert Schindler in einem Brief an top agrar.

Zur Vereinfachung dieses „Förder- und Programmdschungels“, wie er sagt, hat er folgenden Vorschlag: „5 % aller Agrarflächen, ob Wiesen oder Ackerland, überlässt der Landwirt nach Einsaat auf drei bis fünf Jahre der Natur. Dauerkulturen wie Hopfen, Obst oder Wein mit Zeilenbegrünung sind davon ausgenommen. Den finanziellen Ausgleich pro Hektar stelle ich mir je nach Qualität der Böden mit 700 bis 1000 € vor“, so Schindler.

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Finanziert werden könnte dies zum großen Teil aus der zweiten Säule. Zudem müsse es einen staatlichen Zuschuss geben. „Für die gesamtgesellschaftlichen Leistungen erwarte ich von der Bundeskanzlerin ein entsprechendes Entgegenkommen. Beim Autogipfel vor acht Wochen war man ja auch bereit, den Konzernbossen bis zu 10 Mrd. Euro zur Verfügung zu stellen“, argumentiert der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

Dass damit die zweite Säule in ihrem Finanzvolumen deutlich gestrafft werden müsste, sei ihm bewusst. Er wisse auch um die Empfindlichkeit aller Umwelt- und Landwirtschaftsminister auf Länderebene. „Jeder hat ja mittlerweile seine Lieblingsspielwiese.“ Die aktuellen Pläne der Bundesregierung hält Schindler jedenfalls nach eigener Aussage für „unkollegial“ und „sehr ungerecht“. Sie dienten nicht dem Ziel, flächendeckend auch in ausgeräumten und intensiv genutzten Agrargebieten Flora, Fauna und Habitate zu fördern.

„Unsere vielen Länderprogramme, ob Blüh-, Acker-, Gewässerrand-, Hamster- oder Grünstreifen an Feldwegen führten seit ihrer Einführung vor fünf bis sechs Jahren trotzdem zu einem massiven Artenrückgang“, erinnert Schindler. Das gelte auch für „das Geldrauswerfen in den LEADER-Programmen“, kritisiert er weiter. Die Hälfte der Mittel würde „sinnlos verpulvert“.

Vorbild Niederlande

Zur Untermauerung seines Stilllegungs-Vorschlags verweist der Ökonomierat auf die Niederlande, die ein freiwilliges Programm für den Artenschutz entwickelt hatten. Pilotprojekte ähnlicher Art gebe es laut Schindler aber auch in den deutschen Bundesländern. „Ich fordere obligatorisch eine solche Maßnahme als Vorschlag, damit auch die ausgeräumten Landschaften und vor allem die Gunstgebiete in die Pflicht genommen werden. Natürlich muss die Stilllegung in enger Nähe zum Betriebsstandort erfolgen und ein Ausweichen in ertragsschwache Gebiete verhindert werden“, so der Landwirt gegenüber top agrar weiter.

An die Bundesregierung und den DBV gerichtet appelliert der Kammerpräsident: „Bringen Sie ein klares Angebot für Natur- und Artenschutz an die deutsche Gesellschaft. Wir müssen als Bauern die Wortführerschaft wieder selbst wahrnehmen!“

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