Die Schlacht- und Zerlegebetriebe in der Europäischen Union werden 2013 das zweite Jahr in Folge weniger Fleisch produzieren können; sie dürfen aber im kommenden Jahr auf eine Umkehr des Negativtrends hoffen. Diese Aussicht verspricht zumindest die aktuelle Herbstprognose der EU-Kommission zur Entwicklung der Agrarmärkte, die am Montag in Brüssel publiziert wurde.
Darin gehen die Experten davon aus, dass die diesjährige Bruttoeigenerzeugung von Fleisch in der EU-27 mit 43,5 Mio t um 434 000 t oder 1,0 % kleiner als 2012 ausfallen wird. Unterstellt wurden dafür ein Rückgang der Schweinefleischproduktion um 1,3 % auf 22,15 Mio t und Einbußen in der Rindfleischerzeugung um 3,2 % auf 7,68 Mio t. Demgegenüber soll die die Erzeugung von Geflügelfleisch um 0,8 % auf 12,71 Mio t weiter zulegen; auch die Schaf- und Ziegenfleischproduktion dürfte das Jahr mit einem kleinem Produktionsplus beenden, und zwar um 0,6 % auf 953 000 t.
Wie bereits in ihrer Sommerprognose geht die Kommission davon aus, dass sich das Bild im Jahr 2014 wieder ändern wird. Dann soll der gegenwärtige Herdenaufbau im Rindersektor zu höheren Schlachtungen führen und die Bruttoeigenerzeugung in der EU-28 um 0,7 % auf 7,77 Mio t steigen lassen.
Die Schweinehalter dürften ihre Anpassungsprozesse an die neuen Vorschriften zur Gruppenhaltung von Sauen abgeschlossen haben und bei niedrigeren Futterkosten die Schweineproduktion um 0,5 % auf 22,38 Mio t ausdehnen.
Im Geflügelbereich sollen sich die expansiven Tendenzen nach Einschätzung der Kommission mit einem moderaten Produktionsanstieg um 0,7 % auf 12,86 Mio t fortsetzen, während die Erzeugung von Schaf- und Ziegenfleisch wohl als einziger Bereich um 0,7 % auf 955 000 t rückläufig sein wird. In der Summe dürfte sich die EU-Bruttoeigenzeugung 2014 dann auf fast 44 Mio t belaufen und damit um rund 240 000 t oder 0,5 % größer ausfallen, als es für 2013 angenommen wird.
Optimistisch sehen die Brüssler Experten die Entwicklung des EU-Fleischverbrauchs, der gegenüber 2013 je Kopf um 400 g auf 81,4 kg Einzelhandelsgewicht steigen soll. Die Fleischexporte der Gemeinschaft sollen dagegen weiter abnehmen, und zwar um 0,7 % auf 3,78 Mio t. (AgE)