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Schlechte Stimmung: Biobranche besorgt über Billigkonkurrenz

Viele ökologisch wirtschaftende Bauern und Teile der Biobranche zeigen sich besorgt über die weiter fallende Preise für Bio-Lebensmittel. Wie auf der Ökomesse BioFach in Nürnberg zu hören war, machen ihnen Billigimporte aus dem Ausland mächtig zu schaffen. Immer häufiger bleibt nicht genug für ein ausreichendes Einkommen hängen.

Lesezeit: 3 Minuten

Viele ökologisch wirtschaftende Bauern und Teile der Biobranche zeigen sich besorgt über die weiter fallende Preise für Bio-Lebensmittel. Wie auf der Ökomesse BioFach in Nürnberg zu hören war, machen ihnen Billigimporte aus dem Ausland mächtig zu schaffen. Immer häufiger bleibt nicht genug für ein ausreichendes Einkommen hängen.

 

Nicht ohne Grund ist die Zahl der Rückumsteiger von Öko- auf konventionelle Landwirtschaft wieder angestiegen. Und wer Pläne Richtung Bioanbau schon in der Schublade hatte, legt sie erst einmal auf Eis, so die Redner auf dem DBV-Perpektivforum auf der BioFach. Ein Thema, das bislang ungern angesprochen wurde. Als einer der wenigen redete Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus Klartext. So sei Rindfleisch aus ökologischer Erzeugung nur noch um 6 % teurer als konventionell erzeugte Ware. Nach seiner Ansicht müssten ökologisch erzeugte Lebensmittel aber rund 30 % teurer sein als Erzeugnisse aus konventionellem Anbau.

 

Der Transfair-Verein machte für die niedrigen Preise für Bio-Lebensmittel auch den Preiskampf der Supermarktketten verantwortlich. Möglich sei dies allerdings nur wegen der Schnäppchen-Mentalität vieler Verbraucher. „In der Schweiz und England liefern sich Supermärkte einen Wettbewerb um Qualität, in Deutschland wird der Wettbewerb über den Preis ausgetragen“, beklagte Transfair-Geschäftsführer, Dieter Overath, den Ursprung des Preisverfalls.


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Bioland wirft Aigner Bremsmanöver vor


Für den Anbauerverband Bioland ist Bundesagrarministerin Ilse Aigner die Schuldige. „Der Biomarkt wächst und wächst, doch die Politik will für den Ausbau der heimischen Biolandwirtschaft kein zusätzliches Geld ausgeben. Nachhaltige Agrarpolitik sieht anders aus“, sagte Jan Plagge, Präsident von Bioland am Freitag.

 

Er rief die Bundesregierung auf, den von Kanzlerin Merkel zugestimmten EU-Agrarhaushalt noch zu korrigieren. „Bioland fordert eine Umverteilung der Finanzmittel zu Gunsten konkreter Umweltleistungen in Höhe von 15 %. Diese Mittel müssen zielgerichtet an Landwirte für Agrarumweltmaßnahmen und den Biolandbau ausgezahlt werden. Nur auf diese Weise kann mit der Agrarreform eine Ökologisierung der Landwirtschaft gelingen“, sagte Plagge.

 

Seiner Meinung nach müsse Agrarministerin Ilse Aigner zudem die Umverteilung von der 1. in 2. Säule ermöglichen. Weil so seien die Bundesländer nicht einmal in der Lage, den bisherigen Stand zu halten.


Heidl: Nicht auf Billigimporte, sondern auf Regionalität setzen


Für den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes, Walter Heidl, ist neben der Förderung des Ökolandbaus vor allem eine realistische Markteinschätzung samt gezielter Vermarktungsstrategie wichtig. Die Tendenz hin zur Ökoschiene sei deutlich zu erkennen: Seit dem Jahr 2000 habe sich die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden Betriebe in Bayern verdoppelt. Trotzdem sinke aktuell die Zahl der „Umsteiger“.

 

Umso wichtiger sei es, einerseits die Unterstützung der Ökobetriebe zu verbessern und die Attraktivität für eine Umstellung zum Biobetrieb wieder zu steigern, andererseits aber vor allem den Markt zu analysieren, findet Heidl. Eine steigende Nachfrage darf seiner Meinung nach nicht nur durch Billigimporte bedient werden. „Wir müssen hier auch im Biobereich den starken Trend zur Regionalität nutzen. Nur so können wir die erforderlichen höheren Erzeugerpreise im Vergleich zu Importen – auch im Biobereich – erzielen.“

 

Für die Stärkung des Ökolandbaus müssten Bund und Länder laut Heidl zusätzlich nationale Finanzmittel bereitstellen – ohne Nachteile für alle anderen Bauern. „Wir können es in Zukunft nur miteinander schaffen,“ erklärte der BBV-Präsident weiter. Es gehe hier nicht um ein entweder oder, sondern um eine gleichberechtigte Koexistenz. (ad)


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