Nach Schätzungen des NABU und des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) wird die deutsche Apfelernte im Streuobstbau in diesem Jahr nur rund 500 000 t betragen. Damit würde sie deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2008 in Höhe von knapp 900 000 t und der Jahre 1980 bis 1994 in Höhe von 1,1 Mio. t liegen. Ursachen für den geringen Ertrag sind laut NABU und VdF der Rückgang der Streuobstwiesen aufgrund von Bebauung, mangelnder Pflege und der meist schwierigen ökonomischen Situation bei der Streuobstbewirtschaftung. Für alle Bundesländer sei eine sehr mäßige Apfelernte im Streuobstbau zu erwarten, während bei den Birnen im Streuobstbau voraussichtlich eine gute Erntemenge zu verzeichnen sei. Bundesweit werden 40 bis 50 % der Ernte durch Keltereien erfasst und zu Getränken verarbeitet - das ergibt im Durchschnitt rund 400 Mio. Liter im Jahr, ergänzt um Säfte, deren Obst aus Niederstamm-Anlagen und Hausgärten stammt. 30 bis 40 % gehen in die Eigenverwertung von Privathaushalten. Rund 10 % werden als Tafelobst vermarktet, je 5 % werden zu Obstbränden bzw. zu Sonderprodukten wie Mus und Dörrobst verarbeitet. Unabhängig davon wird bei starken Ernten und niedrigen Preisen ein weiterer Anteil von teils über 10 % gar nicht abgeerntet.
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