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Gernsheim

Schmal: Tierhaltung in Hessen droht ganz wegzubrechen

Hessen kann sich laut Bauernpräsident Schmal schon jetzt nicht mehr selbst ernähren. Die Landwirte betrachten die drohenden Auflagen als existenzgefährdend. Die Politik wirke frustrierend.

Lesezeit: 3 Minuten

Die geplante Verschärfung der Düngeverordnung und das Agrarpaket der Bundesregierung sorgen auch bei den Landwirten in Hessen für großen Unmut. Wie der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Karsten Schmal, in Gernsheim erklärte, sehen die Landwirte das, was jetzt auf sie an Auflagen zukommen soll, als existenzgefährdend an.

Der Unmut richte sich gegen überzogene Bestimmungen und drohende Verbote. Die Stimmung in der Landwirtschaft sei sehr schlecht, und es fehle an Mut, zu investieren. Schmal wies darauf hin, dass in Hessen im Schnitt nur noch eine halbe Kuh pro Hektar gehalten werde. Das Land sei nicht mehr in der Lage, sich selbst zu ernähren. Nun drohe die Tierhaltung wegen diverser Auflagen ganz wegzubrechen.

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Dabei spreche doch auch der Klimawandel für eine Stärkung der regionalen Agrar- und Lebensmittelerzeugung. Schmal forderte eine Politik, die den Bauern Rückenwind verleihe und motiviere und nicht ausbremse und frustriere.

Dickow: Landwirtschaft ist sehr kapitalintensiv!

Sebastian Dickow von der Initiative „Land schafft Verbindung Deutschland - LsV“ ging die geplanten Auflagen zum Gewässer- und Insektenschutz ebenfalls scharf an: „Wir Landwirte sind nicht bereit, alles für alle zu leisten und dann die Kosten dafür zu tragen; das können wir gar nicht“.

Dickow verwies auf die hohe Kapitalintensität der Landwirtschaft, weshalb diese Planungssicherheit brauche. Der Landwirt aus Niederbayern wandte sich auch dagegen, die Digitalisierung als Allheilmittel darzustellen, denn diese sei für viele Höfe schlicht zu teuer.

Nach Einschätzung des LsV-Sprechers befinden sich inzwischen die Landwirte auf der „Roten Liste“. Kleine und mittlere Betriebe würden nicht unterstützt, obwohl es von der Politik immer wieder so heiße.

Dickow wies darauf hin, dass sein eigener Betrieb in Niederbayern in einem Roten Gebiet liege, obwohl als höchster Nitratwert nur 27 mg/l gemessen worden seien. Zudem sei er für die Kooperation im Wasserschutz und das saubere Wasser gelobt worden. Vielen Landwirten ergehe es ähnlich, weshalb sie klagten: „Ich verstehe das alles nicht mehr.“

Nitratisotop-Methode könnte reale Werte messen

Aus dem Besucherkreis der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen kam der Vorschlag, mit der Nitratisotop-Methode erst einmal genau festzustellen, inwieweit das Nitrat im Grundwasser denn wirklich von den Landwirten stamme beziehungsweise welcher Anteil davon. Messungen allein reichten nicht; die Verursacher müssten klar bestimmt werden, sonst hätten die auferlegten Maßnahmen keinen Sinn.

Landwirtschaftsministerin Priska Hinz hatte zuvor in Gernsheim betont, die Regierung halte in Sachen Nitratmessungen nichts zurück. „Wir geben alle Daten heraus“, so die Grünen-Politikerin zu dem Vorwurf, es seien einseitige Daten nach Brüssel gemeldet worden. Die Ministerin versicherte, dass das Monitoring verbessert werde. Alle drei Jahre würden neue Ergebnisse erhoben, und dann werde die Politik auch schnell reagieren.

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