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Schmid: "Es gibt wichtigeres, als einen Bauern mehr oder weniger"

„Dann wächst im Schwarzwald halt mal ein Tal zu.“ Diese und weitere heftige Aussagen von Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid haben für Verärgerung unter den Bauern gesorgt. Der SPD-Politiker ist der Ansicht, dass die Stärke des Landes nicht mehr in der Landwirtschaft liege. Daher werde er die finanziellen Schwerpunkte der Regierungspolitik neu justieren.

Lesezeit: 3 Minuten

„Dann wächst im Schwarzwald halt mal ein Tal zu.“ Diese und weitere heftige Aussagen von Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid haben für Verärgerung unter den Bauern gesorgt. Der SPD-Politiker ist der Ansicht, dass die Stärke des Landes nicht mehr in der Landwirtschaft liege. Daher werde er die finanziellen Schwerpunkte der Regierungspolitik neu justieren.


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Statt in Landwirtschaft oder Tourismusförderung will Schmid die Prioritäten in soziale Projekte, Schulen und verkehrliche Infrastruktur setzen, schreibt die Stuttgarter Zeitung dazu. Die allermeisten Baden-Württemberger leben laut dem Minister in städtischen Verflechtungsräumen und hätten andere Sorgen als Landwirtschaft.


Der „ältlichen Rhetorik vom ländlichen Raum“ will Schmid, der auch SPD-Landeschef ist, eine Politik entgegensetzen, die seiner Partei und der grün-roten Koalition eine „strukturelle Mehrheitsfähigkeit in den semiurbanen Verflechtungsräumen“ einbringt, heißt es. „Bildung und Betreuung sind wichtiger als die Frage, ob es einen Bauern mehr oder weniger gibt“, sagte Schmid wörtlich.


Die Daten zur Wirtschafts- und Sozialstruktur des Südwestens zeigten klar, dass es den klassischen ländlichen Raum nicht mehr gebe. „Wir müssen Abschied nehmen von der plumpen Gegeneinanderstellung von Stadt und Land“, so der SPD-Politiker weiter. Das Denken in der Zweiteilung sei überholt. Charakteristisch für Baden-Württemberg ist demnach ein polyzentrischer Aufbau. Städte und städtische Strukturen finden sich engmaschig und relativ gleichmäßig auch außerhalb der großen Verdichtungsräume, so die Stuttgarter Zeitung.


Auch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung habe bestätigt, dass es die Kreistypen 8 und 9, die Ländlichen Kreise im Ländlichen Raum, in Baden-Württemberg nicht mehr gebe, nicht einmal im Schwarzwald. In Bayern hingegen bestimmten diese beiden Kreistypen weithin die Landkarte. Das Ländlichste im Südwesten sei demnach die Kategorie des Ländlichen Kreises innerhalb der so bezeichneten Verstädterten Räume (Typ 7).


DBV-Präsident ist entsetzt


Mit Entsetzen hat DBV-Präsident Joachim Rukwied auf die Aussagen reagiert. „Die Land- und Forstwirtschaft ist in Baden-Württemberg wie in Deutschland ein bedeutender Wirtschaftsbereich“, konterte der Baden-Württemberger. „Jeder achte Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt von der Agrarwirtschaft ab." Rukwied forderte die Landesregierung auf, die strukturelle Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe im Land nicht zu bremsen oder zu verhindern. 


 

Die Landwirtschaft und die ländlichen Räume sind seiner Meinung nach in Baden-Württemberg untrennbar miteinander verbunden. „Neben der nachhaltigen Erzeugung von Lebensmitteln kümmern wir Bauern uns um die Pflege und Erhaltung der Kultur- und Erholungslandschaft, die Sicherung hoher Umwelt- und Tierschutzstandards und die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe zur Energiegewinnung“, erklärte der Bauernpräsident und verlangte die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft. „Wir lehnen bei allem Verständnis für die finanzielle Lage der öffentlichen Haushalte alle Maßnahmen ab, die der Weiterentwicklung unserer multifunktionalen Landwirtschaft schaden“, erklärte Rukwied. (ad)

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