Der scheidende Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat sich dankbar über seine Jahre als Mitglied der Bundesregierung geäußert. Seiner Nachfolgerin Julia Klöckner wünscht er viel Erfolg. In Erinnerung wird vom ihm die Glyphosat-Entscheidung und das Logo für das Tierwohllabel bleiben.
„Diese Ämter sind nicht auf Lebenszeit angelegt“, sagte Schmidt nachdem am Montag auch offiziell klar war, dass er dem nächsten Bundeskabinett nicht mehr angehören wird. "Ich bin dankbar, dass ich diese herausgehobenen Funktionen wahrnehmen und gestalten durfte. Jetzt freue ich mich auf neue Aufgaben", so Schmidt weiter. Seiner Nachfolgerin im Bundeslandwirtschaftsministerium Julia Klöckner wünschte er „alles Gute und viel Erfolg bei den bevorstehenden Herausforderungen".
Geschäftsführender Minister in Doppelfunktion
Schmidt hat das Bundeslandwirtschaftsministerium seit dem 17. Februar 2014 als Minister geführt. Seit dem 24. Oktober 2017 war der 60-Jährige außerdem kommissarischer Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, nachdem sein Vorgänger Alexander Dobrindt CSU-Landesgruppenchef geworden war. Zuvor war Schmidt von 2005 bis 2013 Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium und nach der Bundestagswahl 2013 für wenige Monate Parlamentarischer Staatssekretär im Entwicklungsministerium. Schmidt ist seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages und behält sein Mandat in der neuen Legislaturperiode.
CSU zieht ohne Schmidt ins Kabinett Merkel IV
Dass er der neuen Ministerriege wohl nicht mehr angehören würde, hatte sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet, vor allem nachdem im Koalitionsvertrag festgeschrieben worden war, dass das Bundeslandwirtschaftsministerium an die CDU geht und Julia Klöckner designierte Agrarministerin wird. Am Montag hatte CSU-Chef Horst Seehofer dann sowohl die Ministerkandidaten als auch die Parlamentarischen Staatssekretäre der CSU für das Berliner Kabinett offiziell vorgestellt.
Was bleibt von Agrarminister Schmidt in Erinnerung
In die Amtszeit von Schmidt als Bundesagrarminister fiel die Milchkrise 2015/16 mit ihren vielen Milchgipfeln und Strukturgesprächen und dem Hilfspaket der Bundesregierung. Außerdem wird von ihm das deutsche Ja zur Verlängerung der Zulassung von Glyphosat auf EU-Ebene im November 2017 in Erinnerung bleiben. Für ein freiwilliges staatliches Tierwohllabel hat Schmidt einen Entwurf für eine Rechtssetzung und ein Logo hinterlassen. Außerdem gibt es eine erste Beschreibung einer staatlichen Nutztierhaltungsstrategie und ein Grünbuch Ernährung, Landwirtschaft und Ländliche Räume, das er angeschoben hat.