Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt ist am heutigen Dienstag zu politischen Gesprächen in die russische Hauptstadt Moskau gereist. Dort trifft er seinen russischen Amtskollegen, Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschow. Schmidts Ziel ist es, das russische Embargo gegen europäische Lebensmittel Stück für Stück aufzulösen.
Die Moskaureise von Schmidt dauert bis zum morgigen Mittwoch an, teilt das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) mit. Weitere Gespräche sind mit dem Minister für Industrie und Handel Dennis Manturow, den Minister für wirtschaftliche Entwicklung Alexej Uljukajew und den Stellvertretenden Vorsitzenden der Regierung der Russischen Föderation Arkadi Dworkowitsch geplant.
„Deutschland und Russland müssen im Gespräch miteinander bleiben, es darf keine Sprachlosigkeit zwischen Europa und Russland herrschen“, sagte Schmidt vor seiner Abreise. Seine Reise sei ein wichtiger Beitrag, um den Gesprächsfaden mit Moskau wieder zu intensivieren. „Klar ist aber auch: Fortschritte hängen maßgeblich von der Umsetzung der Friedensvereinbarung Minsk II ab“, so Schmidt weiter.
Schmidt benannte es als sein Ziel, das russische Embargo gegen europäische Lebensmittel Stück für Stück aufzulösen. „Das Embargo hilft Russland nicht weiter, es verschärft die Krise im Land“, bewertete Schmidt die Lage. Russland sei ein wichtiger Partner, auch weil es als größtes Flächenland für die Sicherung der Welternährung zukünftig eine wichtige Rolle tragen könne, ist der Bundeslandwirtschaftsminister überzeugt. Aus seiner Sicht sind die natürlichen Handelspartner Russlands Europa und Deutschland.
Noch Anfang Juli hatte der russische Staatspräsident Wladimir Putin das Importembargo für westliche Lebensmittel nach Russland bis Ende 2017 verlängert. Es dauert bereits seit Mitte 2014 an. Damals war es eine Reaktion auf Sanktionen, die die EU nach der Annexion der Krim und dem Ausbruch des Krieges in der Ostukraine gegenüber Russland erlassen hatte. Ende Juni hatten auch die EU-Staaten die milliardenschweren Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland noch einmal um ein halbes Jahr verlängert.
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