Die Verbraucherschutzorganisation foodwatch hat Weihnachtssüßigkeiten auf Mineralölrückstände getestet. Dabei fanden sie Rückstände bei zwei Schoko-Weihnachtsmännern von Edeka. 13 weitere Produkte enthielten gesättigte Mineralöle. Die gute Nachricht sei aber, dass die Belastungen im Vergleich zu früheren Tests gesunken seien.
Betroffen sind der „Gut & Günstig Schokoladen-Weihnachtsmann“ von Edeka sowie der „Friedel Weihnachtsmann Schokolinsen“ von Rübezahl, der ebenfalls bei Edeka vertrieben wird. In beiden ergab die von foodwatch in Auftrag gegebene Laboranalyse aromatische Mineralöle (MOAH), die als potenziell krebserregend und erbgutschädigend gelten. foodwatch forderte die Hersteller auf, die betroffenen Produkte öffentlich zurückzurufen.
Weniger belastete Produkte im Test
Im Vergleich zu früheren Tests sind die Mineralölbelastungen allerdings zurückgegangen, so foodwatch weiter. Noch kurz vor Ostern hätten Analysen aromatische Mineralöle in acht von 20 Schokohasen nachgewiesen – für foodwatch ein Beleg dafür, dass sich Mineralölverunreinigungen vermeiden lassen, wenn die Hersteller dies nur wollen.
foodwatch fordert strikte Höchstwerte für gesättigte Mineralöle (MOSH) in allen Lebensmitteln und eine Null-Toleranz für die besonders kritischen aromatischen Mineralöle (MOAH). Zudem müssten die Produkte durch schützende Barrieren vor dem Übergang von Mineralölen aus Altpapierverpackungen geschützt werden. Solange es keine europäische Regelung gibt, sei die Bundesregierung in der Pflicht, ein nationales Gesetz zu beschließen.
Hersteller weisen Kritik zurück
Mit Kritik haben der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittekunde (BLL) sowie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) auf die Vorwürfe reagiert. „Foodwatch sollte sich endlich an Fakten orientieren, anstatt den Fokus auf das Spendensammeln zur Weihnachtszeit zu legen“, erklärte BLL-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff. Die Hersteller arbeiteten bereits erfolgreich an Minimierungsstrategien. Außerdem könnten Belastungen nicht vollständig vermieden werden, weil Mineralölprodukte in der Umwelt überall präsent seien.
Auch der BDSI verwies auf den Erfolg der bereits von der Süßwarenindustrie durchgeführten Minimierungsmaßnahmen, etwa der Optimierung von Produktverpackungen. Hinsichtlich der wenigen Produkte, in denen überhaupt noch Rückstände nachweisbar waren, gab der BDSI Entwarnung. Sie stellten keine Gesundheitsgefährdung für die Verbraucher dar.