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Schon jetzt 315 €/ha für den Umweltschutz

Rund 28 000 €/Jahr gibt ein durchschnittlicher Haupterwerbsbetrieb in Deutschland für Umweltauflagen und EU-Standards aus, bei juristischen Personen sind es sogar 400 000 € jährlich. Dies ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Deutschen Bauernverbandes (DBV).

Lesezeit: 3 Minuten

Rund 28 000 €/Jahr gibt ein durchschnittlicher Haupterwerbsbetrieb in Deutschland für Umweltauflagen und EU-Standards aus, bei juristischen Personen sind es sogar 400 000 € jährlich. Dies ist das Ergebnis einer Studie, verfasst von Prof. Dr. Helmut Karl, Ruhr-Universität Bochum, und Dr. Steffen Noleppa, HFFA Research GmbH, im Auftrag des Deutschen Bauernverbandes (DBV).


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Danach trägt die deutsche Landwirtschaft bereits jetzt Umweltkosten von rund 315 €/ha. Es schlagen unter anderem zu Buche:


  • 92 €/ha für die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Hierzu zählen u. a. Kosten für die Düngeverordnung, Güllelager und -ausbringung, Kleinkläranlagen, Hoftankstellen und Pflanzenschutzlager.
  • 30 €/ha zusätzlich verursacht die neue Düngeverordnung, z. B. für mehr Lagerkapazität, neue Ausbringungstechnik, Bodenproben, Urease-Hemmstoffe und Fütterungsoptimierung.
  • 157 €/ha Ackerfläche fallen im Schnitt von sechs Hauptackerkulturen durch Pflanzenschutzmittelverbote an. Eingerechnet sind in der Studie  das Verbot neonikotinoid-haltiger Saatgutbehandlung, ein Totalverbot von Neonikotinoiden und endokrinen Disruptoren, vorranging aus der Gruppe der Azole und Triazole.
  • Auflagen und Standards in der Tierhaltung führen zu Mehrbelastungen von 48,1 €/VE bei der Milchproduktion, 13,8 €/VE bei der Erzeugung von Rindfleisch, 52,3 €/VE bei der Schweinefleischproduktion und 45,5 €/VE bei der Geflügelfleischerzeugung.
  • Mit rund 15 €/ha schlagen Bürokratie- und CC-Kosten zu Buche.
  • Durchschnittlich rund 50 €/ha gehen durch das Greening verloren, wenn man die Deckungsbeiträge von Brache, stickstoffbindenden Pflanzen und Zwischenfrüchten bzw. Untersaaten mit denen der alternativen ackerbaulichen Nutzung vergleicht.
  • Die anstehende Novelle der TA Luft sorgt für Zusatzkosten von 18 bis 21 € je Schweinemast- und 22 bis 50 € je Sauenplatz.
Wettbewerbsnachteil


Auf Basis dieser Kosten ziehen die Forscher Vergleiche zum Nicht-EU-Ausland, konkret zu jeweils zwei Hauptkonkurrenten im betreffenden Produktionszweig (siehe Übersicht). Das Ergebnis: Die Mitbewerber aus dem Nicht-EU-Ausland tragen deutlich weniger Umweltkosten als  deutsche Landwirte.


Wirbel um Ergebnisse


Die Studie sorgt bereits für heiße Diskussionen. So ließ der Naturschutzbund Deutschland (NABU) verlauten, der DBV versuche, die EU-Förderungen mit „der simplen Einhaltung von Gesetzen“

zu rechtfertigen. Entschädigungen könne es aber nur für weitere Mehrleistungen der Landwirte im Umweltbereich geben.


Das wies der DBV zurück: Die deutschen Landwirte könnten die erheblichen Kosten in international offenen Märkten nicht allein tragen.


Auch die Autoren Prof. Helmut Karl und Dr. Steffen Noleppa erklären, dass die EU-Förderung darauf abziele, Einkommensnachteile durch im internationalen Vergleich hohe Standards, nachteilige natürliche Rahmenbedingungen und gesellschaftlich erwünschte Leistungen von EU-Landwirten auszugleichen. Die Höhe der Zahlungen seien deshalb in keinem Fall überdimensioniert.



EU-Umweltstandards und zusätzliche Auflagen verteuern die deutsche Produktion

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