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Schröder: Der Minister tut bislang zu wenig!

"Wir haben unser Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ ins Leben gerufen, da der Gesetzgeber bis heute versagt: Das Tierschutzgesetz ist unzureichend. Die Bestrebungen von Minister Schmidt, jetzt ein staatliches Tierschutzlabel zu etablieren, befürworten wir im Grundsatz", so Thomas Schröder in einer Stellungnahme.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Stellungnahme von Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, in der neuen top agrar 2/2017:


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"Wir haben unser Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ ins Leben gerufen, da der Gesetzgeber bis heute versagt: Das Tierschutzgesetz ist unzureichend. Die Bestrebungen von Minister Schmidt, jetzt ein staatliches Tierschutzlabel zu etablieren, befürworten wir im Grundsatz. Ein solches Label ist nur dann glaubwürdig, wenn es erkennbar über dem Gesetz ansetzt. Die Initiative Tierwohl allein darf keine Grundlage dafür sein, denn da wird nicht einmal das gesetzliche Niveau angepeilt.


Ein staatliches Tierwohllabel entbindet den Minister jedoch nicht von der Pflicht, das Recht zu verschärfen. Amputationen an den Tieren dürfen auch als Ausnahme nicht mehr akzeptiert werden und der Zucht müssen striktere Grenzen gesetzt werden. Mit dem Label entstehen aber auch Fördermöglichkeiten für mehr Tierschutz, die der Minister konsequent nutzen sollte.


Der Handel hat ebenfalls Verantwortung: Wenn Bauern am staatlichen Label teilnehmen und in mehr Tierschutz investieren müssen, darf ihnen nicht allein die finanzielle Last aufgebürdet werden. Deshalb muss der Handel seine Billigbewerbung unterlassen und stattdessen die Prozessqualität und die faire Entlohnung der Landwirte in den Mittelpunkt stellen. Parallel erwarten wir, dass Produkte ausgelistet werden, die nicht nach den von der Gesellschaft erwarteten verbesserten Tierschutzstandards produziert wurden.


Wir werden die Kriterien des staatlichen Labels intensiv prüfen und dann entscheiden, wie wir mit unserem Label weitermachen. Klar ist: Wir werden immer Zugpferd sein und als Partner der Landwirte agieren, die nachhaltig deutlich mehr Tierschutz im Stall anstreben.


Das staatliche Label sollte zudem in eine nationale Nutztierstrategie eingebettet sein, die einen Fahrplan für eine gesellschaftlich akzeptable Tierhaltung entwickelt und bei der Bund, Länder und Kommunen an einem Strang ziehen. Heute initiiert jedes Bundesland seine eigenen Tierschutzpläne und runden Tische. So etwas kann nur scheitern.


Ein solcher nationaler Rahmen gäbe auch den Landwirten Planungs- und Investitionssicherheit. Wenn z. B. klar ist, dass bestimmte Haltungssysteme – ich nenne beispielhaft die Warmställe in der Schweinehaltung – eine tiergerechte Haltung ausschließen und deshalb nicht mehr länger gebaut werden dürfen, dann muss die Politik einen Ausstieg festlegen. Andernfalls führt der Gesetzgeber die Landwirte, die solche Ställe in gutem Glauben als zukunftsfähig gebaut haben, in die Irre."



top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.



Zum Streitpunkt aus der top agrar-Ausgabe 1/2017:

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