„Ich lehne CrisPRCas als Züchtungsmethode ab“, antwortete Schulze am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Bundestag auf eine Frage der FDP Abgeordneten Carina Konrad. Aus ihrer Sicht sind auch die „neuen Züchtungsmethoden“ als Gentechnik einzustufen. „Gentechnische Veränderungen, wenn man sie in das Freiland entlässt, dann kann man sie nie wieder zurückholen“, begründete sie. Das Risiko wolle sie nicht eingehen. „Ich folge da dem Europäischen Gerichtshof“, sagte Schulze. Die Regelungen, die für andere gentechnisch veränderte Pflanzen gelten, müssten auch für diese Pflanzen gelten, so Schulze weiter.
Klöckner will neue Züchtungen nicht ausschließen
Erst gestern hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für eine „technologieoffene“ Pflanzenzüchtung geworben. „Lasst uns offen diskutieren, welche neuen Pflanzensorten uns helfen können“, hatte Klöckner den Besuchern der World Food Convention in Berlin zugerufen. Das Potenzial „neuer Züchtungen“ dürfe laut Klöckner nicht ausgeschlossen werden. „Wir brauchen klimaresistente Pflanzen, damit wir eine Erntesicherheit haben“, hatte Klöckner gesagt.
EU-Agrarminister beraten am Dienstag über Pflanzenzucht
Die EU-Agrarminister diskutieren am kommenden Dienstag in Brüssel über neue Pflanzenzüchtungsmethoden. Die Minister wollen laut Tagesordnung über das weitere Vorgehen im Anschluss an das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum rechtlichen Status von Pflanzen, die mit neuesten Pflanzenzuchtverfahren gezüchtet wurden, beraten. Die niederländische Agrarministerin Carola Schouten hatte das Thema nach dem EuGH-Urteil zur Genschere aus dem Sommer 2018 auf die Tagesordnung gesetzt. Schouten plädiert wie Klöckner für mehr Offenheit für die neuen Züchtungsmethoden. Derweil macht sich auch eine Allianz von Verbänden aus der europäischen Agrar- und Ernährungswirtschaft, Mischfutterbetrieben und der Landtechnikindustrie für die neuen Züchtungsmethoden stark. In einem offenen Brief appellierten sie Ende April an die EU-Staaten, das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Genschere und Mutagenese-Verfahren zu überdenken.
FDP fordert Einmischung von Merkel
Die FDP Abgeordnete Konrad kritisierte die ablehnende Haltung von Umweltministerin Schulze gegenüber den neuen Züchtungstechniken. „Mit Svenja Schulze wird es keine neuen Züchtungsmethoden geben“, sagte Konrad. Das sei für Forschungsstandort Deutschland und für die deutsche Landwirtschaft „eine Katastrophe“, so Konrad weiter. Aus ihrer Sicht benötige die Land- und die Waldwirtschaft gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels neue angepasste Sorten. Konrad forderte, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel diesem Thema annehmen müsse. „Der Wolf hat es ins Kanzleramt geschafft, nun müssen die Fragen zu neuen Züchtungsmethoden folgen“, sagte sie in Anspielung daran, dass das Kanzleramt sich in den Streit zwischen Umwelt- und Agrarressort um den Wolf nun einmischt. „Wir können uns den Luxus diese Technologie pauschal abzulehnen, nicht länger leisten, wenn wir wollen, dass moderner Pflanzenbau in Deutschland und der EU noch eine Zukunft hat“, appellierte Konrad. Zahlreiche europäische Länder hätten den Widerspruch in der Regulatorik bereits erkannt und diskutierten das Thema intensiv.
von Werner Augustin
Da man CCas nicht nachweisen kann wird sich die Züchtung ins Ausland verlagern und die Arbeitsplätze und Wertschöpfung gleich mit. Aber das passt in die neue Wirtschaftspolitik.
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von Andreas Gerner
Lieber weiter ohne CrisPRCas
(Vorab: Vieles was Frau Schulze so von sich gibt, halte ich für absoluten Schwachsinn, aber in diesem Punkt liegt sie mal richtig) Solange die Fragen der Patentierbarkeit, Nachweisbarkeit und genauen Abgrenzung zu anderen Methoden der Gentechnik nicht hinreichend geklärt sind und die ... mehr anzeigen Verbraucher mit breiter Mehrheit gegen CrisPRCas sind, sollte es verboten bleiben. Erfahrungsgemäß geht es auch ohne und eine gut aufgestellte Pflanzenzucht erreicht auch mit konventionellen Zuchtmethoden laufend Zuchtfortschritte, und das ohne dass die Landwirte konzernabhängig werden. Dass irgendeine Gentechnik im Handumdrehen Pflanzen hervorbringt, die dem Klimawandel trotzen, ist sowieso nur Wunschdenken. ------- Dass folgerichtig der Import von jeglicher Gentechnik reguliert werden sollte, liegt auf der Hand, ist aber aufgrund der mächtigen Welthandelsorganisation wohl leider nicht durchzusetzen. Also gibt es nur einen Ausweg: Dem Verbraucher muss klargemacht werden, dass nur er allein durch sein Einkaufsverhalten bestimmt, was wo und wie produziert wird. weniger anzeigen
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von Andrea Rahn-Farr
@HEinrich Roettger
Ein Importverbot für CRISPR-Produkte ist sinnlos, denn man kann die Editierung des GEnoms ja nicht nachweisen. Das Endprodukt unterscheidet sich nicht von "natürlich" gezüchteten Pflanzen.
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von Matthias Zahn
Nur noch Schwarz-Weiß
Warum gibt es denn heutzutage nur noch Schwarz oder Weiß? Dabei liegt die Lösung in den Rahmenbedingungen. Würde man öfter nach der Maxime "Die Dosis macht das Gift!" handeln und dabei den gesunden Menschenverstand mit einsetzen, wäre allen geholfen. Glyphosat richtig eingesetzt ... mehr anzeigen macht keinen Schaden ebenso bei neuen Züchtungsmethoden. Allerdings machen unsere Konzerne der Politik das Leben auch schwer. Lässt die Politik Spielraum offen wird jegliche Moral der Profitmaximierung untergeordnet. Also braucht es auch auf der Verbraucher-, Landwirtschafts- und Konzernseite mehr Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit den möglichen technischen Errungenschaften. Dann müsste die Politik nicht alles zu Tode regeln...... weniger anzeigen
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von Jörg Meyer
Man sollte sich die Frage stellen
wird die Umweltministerin schlecht beraten oder kann sie es nicht besser? Beraten kann man sie aber nicht ändern!
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von Uwe Lamparter
Grüne Gentechnik ist ganz schlecht in den Augen dieser Menschen,
aber die positiven Aspekte der weißen und roten Gentechnik werden werden natürlich genutzt, auch von diesen Personen
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von Norbert Schulze-Darphorn
Wir sind leider
Nicht auf einer Insel der Glückseeligen, um uns herum wird weiter geforscht, und nach neusten Erkenntnissen gezüchtet. Wenn man etwas unter Kontrolle halten will behält man es im eigenen Land und verjagd es nicht in ferne Länder wo es keinen interessiert was da getrieben wird. Wir ... mehr anzeigen sind allmählich ein sehr rückwärts gewantes Land geworden ob so die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen sind wage ich zu bezweifeln. Joschka Fischer hat damals auch die Biotechnologie verteufelt und das unterbunden, Hoechst war Mal Weltmarktführer bei der Herstellung von Insulin heute kommt das Kunstinsulin aus den Elsass. weniger anzeigen
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von Heinrich Roettger
Aber die Agrarprodukte aus aller Welt in die EU importieren.
So geht es nicht weiter. Entweder der EU Markt wird komplett für GVO und Crisper Importprodukte geschlossen oder unsere Pflanzenzüchtung und Landwirtschaft darf diese Technik ebenfalls nutzen.Wie es zur Zeit läuft mit den hemmungslosen Dumpingimporten von GVO Produkten in die EU geht ... mehr anzeigen es gar nicht. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Die Verbandsvertreter der Industrie haben mit dem Wirtscaftsminister Tacheles geredet.
Auch wir müssen aus unserer Lethargie erwachen, bevor das NABU- Ministerium die Landwirtschaft in den Abgrund stößt.
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von Wilhelm Grimm
Daran geht Deutschland kaputt !!!
Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen liegt in der Hand von Laien. Kein Staat dieser Welt kann es sich leisten, von Sektierern gegängelt zu werden, denn deren Rezepte zerstören unser Gemeinwohl und sind staatszersetzend. Dagegen dient die nach ... mehr anzeigen neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen betriebene Erzeugung von Nahrungsmitteln dem Gemeinwohl. Das muss doch wohl in allen Köpfen dieser Regierung gleichermaßen anerkannt werden. Oder sind die alle zu satt ? weniger anzeigen
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von Michael Rau
S.Schulze
Ist unsere Kanzlerin eigentlich in der Lage die Ihr zustehende Richtlinienkompetenz bei Ihren Ministern wahrzunehmen. Beim Wolf hat es lange genug gedauert, und ob was dabeirauskommt ist fraglich.
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von Hermann Kamm
Nur noch ein Armutszeugnis,
wenn solche unqualifizierten Leute wie Svenja Schulze an der Spitze sitzen und das sagen haben. Schön langsam würde es zeit solche Personen von ihren Podest herunter zu prügeln. In Zwickau hatte es Heiko Maas schon erlebt, und hat sich ganz schnell verpisst.
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von Christian Bothe
S.Schulze
Die Dame ist einfach inkompetent und für diesen Job ungeeignet.Wozu brauchen wir eigentlich ein Umweltministerium? Früher ging es doch auch ohne und dann noch mit solchen Fehlbesetzungen. Die Germanistik und Politwissenschaft allein(Ihre Ausbildung) bringen es eben nicht.Nun zum Thema : ... mehr anzeigen Wie kann man nur so borniert sein und die Grüne Gentechnik und neue Züchtungsmethoden ablehnen in einer Zeit,wo alle Welt auf Klimaveränderungen fokussiert sind und ständig der zu hohe Einsatz von PSM gebrandmarkt wird? Sie sollte sich mal an den USA ein Beispiel nehmen,welche gerade Glyphosat als unbedenkliches PSM deklariert haben. Wo wäre die Humanmedizin heute ohne die Rote Gentechnik? Das Ganze ist doch nur eine Zeitverzögerung,schwächt den Forschungsstandort BRD und das Urteil vom EugH ist in naher Zukunft nur noch Makulatur,meine ich. Hoffentlich kann sich Klöckner in Brüssel durchsetzen, denn nur die Gentechnik in Pflanzen-und Tierzucht kann nachhaltig angewendet, kann eine wachsende Weltbevölkerung ernähren und das unter den neuen klimatischen Bedingungen. weniger anzeigen
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