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topplus Neue Züchtungstechniken

Schulze stellt sich in der Pflanzenzucht gegen Klöckner

Bundesumweltministerin Svenja Schulze gibt Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner bei der Bewertung neuer Züchtungstechniken einen Korb. Sie beharrt darauf, diese als Gentechnik einzustufen. Damit reist Klöckner erneut ohne gemeinsame Regierungsmeinung nach Brüssel, wo die Pflanzenzüchtung nächste Woche Thema ist.

Lesezeit: 3 Minuten

„Ich lehne CrisPRCas als Züchtungsmethode ab“, antwortete Schulze am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Bundestag auf eine Frage der FDP Abgeordneten Carina Konrad. Aus ihrer Sicht sind auch die „neuen Züchtungsmethoden“ als Gentechnik einzustufen. „Gentechnische Veränderungen, wenn man sie in das Freiland entlässt, dann kann man sie nie wieder zurückholen“, begründete sie. Das Risiko wolle sie nicht eingehen. „Ich folge da dem Europäischen Gerichtshof“, sagte Schulze. Die Regelungen, die für andere gentechnisch veränderte Pflanzen gelten, müssten auch für diese Pflanzen gelten, so Schulze weiter.

Klöckner will neue Züchtungen nicht ausschließen

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Erst gestern hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner für eine „technologieoffene“ Pflanzenzüchtung geworben. „Lasst uns offen diskutieren, welche neuen Pflanzensorten uns helfen können“, hatte Klöckner den Besuchern der World Food Convention in Berlin zugerufen. Das Potenzial „neuer Züchtungen“ dürfe laut Klöckner nicht ausgeschlossen werden. „Wir brauchen klimaresistente Pflanzen, damit wir eine Erntesicherheit haben“, hatte Klöckner gesagt.

EU-Agrarminister beraten am Dienstag über Pflanzenzucht

Die EU-Agrarminister diskutieren am kommenden Dienstag in Brüssel über neue Pflanzenzüchtungsmethoden. Die Minister wollen laut Tagesordnung über das weitere Vorgehen im Anschluss an das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum rechtlichen Status von Pflanzen, die mit neuesten Pflanzenzuchtverfahren gezüchtet wurden, beraten. Die niederländische Agrarministerin Carola Schouten hatte das Thema nach dem EuGH-Urteil zur Genschere aus dem Sommer 2018 auf die Tagesordnung gesetzt. Schouten plädiert wie Klöckner für mehr Offenheit für die neuen Züchtungsmethoden. Derweil macht sich auch eine Allianz von Verbänden aus der europäischen Agrar- und Ernährungswirtschaft, Mischfutterbetrieben und der Landtechnikindustrie für die neuen Züchtungsmethoden stark. In einem offenen Brief appellierten sie Ende April an die EU-Staaten, das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Genschere und Mutagenese-Verfahren zu überdenken.

FDP fordert Einmischung von Merkel

Die FDP Abgeordnete Konrad kritisierte die ablehnende Haltung von Umweltministerin Schulze gegenüber den neuen Züchtungstechniken. „Mit Svenja Schulze wird es keine neuen Züchtungsmethoden geben“, sagte Konrad. Das sei für Forschungsstandort Deutschland und für die deutsche Landwirtschaft „eine Katastrophe“, so Konrad weiter. Aus ihrer Sicht benötige die Land- und die Waldwirtschaft gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels neue angepasste Sorten. Konrad forderte, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel diesem Thema annehmen müsse. „Der Wolf hat es ins Kanzleramt geschafft, nun müssen die Fragen zu neuen Züchtungsmethoden folgen“, sagte sie in Anspielung daran, dass das Kanzleramt sich in den Streit zwischen Umwelt- und Agrarressort um den Wolf nun einmischt. „Wir können uns den Luxus diese Technologie pauschal abzulehnen, nicht länger leisten, wenn wir wollen, dass moderner Pflanzenbau in Deutschland und der EU noch eine Zukunft hat“, appellierte Konrad. Zahlreiche europäische Länder hätten den Widerspruch in der Regulatorik bereits erkannt und diskutierten das Thema intensiv.

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