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Schwarz stimmt Bauern kämpferisch aufs neue Jahr ein

"Wir befinden uns in schweren Zeiten. Damit meine ich die bedrohliche Situation am Markt. Wir Bauern haben längst an jeder Kostenschraube, die es gibt, gedreht, einschließlich der Ausgaben für die eigene Familie! Bisherige Hilfen sind für einzelne Betriebe überlebenswichtig, reichen aber nicht", sagt Werner Schwarz.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Weihnachtsgruß von DBV-Vizepräsident und Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, Werner Schwarz:


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Liebe Berufskolleginnen und Berufskollegen,


wir befinden uns in schweren Zeiten. Damit meine ich die bedrohliche Situation am Markt. Wir Bauern haben längst an jeder Kostenschraube, die es gibt, gedreht, einschließlich der Ausgaben für die eigene Familie! Nur bei den Tieren sparen wir nicht. Bisherige Hilfen sind für einzelne Betriebe überlebenswichtig, reichen aber nicht. Die Embargo-Politik der EU muss überdacht werden. Die Position des Handels ebenso, der seine Marktmacht derzeit nicht mit Verantwortung verbindet. Wir brauchen weitere Exportanstrengungen, denn im Discountland Deutschland allein werden wir nicht überleben!


Ich bleibe dabei: Unsere Lebensmittel sind mehr wert, als der Kunde bezahlen muss! Das haben schleswig-holsteinische Bauern mit Aktionen in Lebensmittelläden deutlich gemacht. Wir werden weiter auf die Folgen der Preiskrise hinweisen. Doch was mehr drückt, sind die Kosten auf Grund von Auflagen, die uns zudem die Eigenverantwortung nehmen! Eine Vielzahl an Gesetzen und Verordnungen, kombiniert mit einer Fülle an Dokumentations- und Kontrollpflichten treibt unsere Kosten in die Höhe – und das dauerhaft! Viele Vorgaben sind derart praxisfremd, dass wir sie nur noch schwer verstehen. Ich nenne nur die Auflagen zum Knickschutz oder das Antibiotikamonitoring.


Die Preise werden wieder steigen, die Politikkosten aber bleiben dauerhaft hoch. Hier brauchen wir dringend Erleichterungen. Denn das Auge des Herrn mästet das Vieh, nicht das Auge des Gesetzgebers! Wer täglich im Stall oder auf dem Feld ist, der weiß, was er zu tun hat. Und er tut es, bei Wind und Wetter, bei niedrigen Preisen ebenso wie bei hohen. Mehr Gesetze bedeuten vor allem eines: Weniger Familienbetriebe! Will man das?


Liebe Berufskolleginnen und –kollegen.


Viele Gespräche zeigen mir immer wieder: Der Bürger vertraut seinem Landwirt. Ich sage ganz selbstbewusst: Wir stellen uns jeder Kritik, solange sie fachlich daherkommt. Doch wir gehen noch weiter: Wir versprechen schon heute, dass wir in einem Jahrzehnt noch viel tier- und umweltfreundlicher Lebensmittel erzeugen werden, als heute! Die aktuelle Kritik erschöpft sich leider oft in Negativkampagnen gegen „die“ Landwirtschaft. Wir setzen unsere entwaffnenden Kampagnen dagegen: Offen und ehrlich, transparent und glaubwürdig. Sie als Bauern und Bäuerinnen genießen weiterhin allerhöchstes Vertrauen in der Gesellschaft. Nutzen Sie es, erklären Sie, was uns bewegt.


Der Bauernverband bringt sich nicht nur in fachliche Diskussionen ein. Wir werben über die sozialen Medien im Internet um Verständnis, zeigen vor Ort unsere eigenen Bilder, erklären Landwirtschaft und melden uns zu Wort. Wir diskutieren Probleme. Wir tun dies gern mit Bürgern, mit Tier- oder Umweltschützern, aber ebenso intern. Doch wir brauchen eine lösungsorientierte Diskussion. Wir wollen unsere Betriebe und unser Eigentum erhalten. Wir wollen, dass Landwirtschaft wieder als das wahrgenommen wird, was sie ist: Ein Beruf, der Mittel zum Leben, Lebensmittel erzeugt! Und dies nachweislich besser als je zuvor! Junge Menschen sollen ihre Chance in der Landwirtschaft sehen. Denn es gibt diese auch heute noch!


Liebe Berufskolleginnen und –kollegen.


Die Flüchtlinge lehren uns den Wert des Friedens neu aber auch den Wert einer gesicherten Existenz. Weihnachten ist das Fest des Friedens, doch es erinnert auch daran, dass Jesus Christus kurz nach der Geburt fliehen musste. Lebensmittel sind keine Selbstverständlichkeit, schon gar nicht zu den aktuellen Preisen. Lasst uns das als Gesellschaft nicht vergessen.


Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr!


Ihr


Werner Schwarz

Bauerverbandspräsident Schleswig-Holstein

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