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Schweden diskutiert „Klimasteuer“ auf Fleisch
In Schweden wird die Einführung einer Lebensmittelsteuer geprüft, die insbesondere auf die Klimafolgen des Fleischkonsums abzielt. Medienberichten zufolge hat die Nationale Umweltschutzagentur Forscher beauftragt, die Voraussetzungen und Folgen einer solchen „Klimasteuer“ zu untersuchen.
In Schweden wird die Einführung einer Lebensmittelsteuer geprüft, die insbesondere auf die Klimafolgen des Fleischkonsums abzielt. Medienberichten zufolge hat die Nationale Umweltschutzagentur Forscher der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (SLU) beauftragt, die Voraussetzungen und Folgen einer solchen „Klimasteuer“ zu untersuchen.
Ziel einer solchen Abgabe sei letztlich, ein besseres Bewusstsein für die Folgen für Umwelt und Klima zu schaffen, der mit einem hohen Fleischkonsum einhergehe, erläuterte die Studienleiterin Elin Röös. Ihr zufolge sind die schwedischen Verbraucher bereits recht sensibel, was nachhaltige Produktion und Umweltfolgen angeht. Dennoch sei der Fleischkonsum im letzten Jahr auf ein neues Rekordniveau von 87,7 Kilogramm pro Kopf gestiegen.
Das Projekt soll laut Röös bis 2018 laufen und insbesondere die unmittelbaren Effekte der Steuer auf die verschiedenen Einkommensgruppen und den Fleischverzehr untersuchen. Im Fokus stehen aber auch die Folgen für die Nährstoffversorgung der Verbraucher sowie die wirtschaftlichen Folgen für die Landwirtschaft.
Geprüft werden soll in diesem Zusammenhang außerdem die mögliche Unterstützung der Tierhalter mit den Steuereinnahmen. Ungeachtet dessen lehnt der Präsident des Verbandes der Schwedischen Rindfleischerzeuger, Jan Forssell, eine solche „Fleischsteuer“ ab. Diese sei nicht geeignet, eventuelle Klimafolgen der Fleischerzeugung abzuwenden, erklärte er gegenüber dem Fachmagazin Lantbrukets Affärstidning. Stattdessen drohe eine unnötige Verteuerung von Fleischprodukten, die insbesondere zu Lasten einkommensschwacher Schichten gehen würde. Fleisch würde so wieder zum Luxusartikel, warnte Forssell. Zudem würde die schwedische Produktion im internationalen Vergleich verteuert und damit im Wettbewerb geschwächt.
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