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Schweinefleisch in Schulkantinen immer seltener

Bundesagrarministerin Julia Klöckner möchte nicht, dass es in Schulkantinen aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch mehr gibt. Viele Betreiber nehmen Schwein von der Karte, weil sie sonst ein Alternativgericht für Muslime anbieten müssten. Das ist teuer und aufwändiger als ein Einheitsgericht, das alle essen können

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesagrarministerin Julia Klöckner möchte nicht, dass es in Schulkantinen aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch mehr gibt. Viele Betreiber nehmen Schwein von der Karte, weil sie sonst ein Alternativgericht für Muslime oder Juden anbieten müssten. Das ist teuer und aufwändiger als ein Einheitsgericht, das alle essen können.


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Klöckner stellte nun aber laut der Westfälischen Rundschau klar, dass Schulessen „gesund und ausgewogen“ sein sollte. Auf Schweinefleisch zu verzichten hält sie für falsch. Sie rate dazu, „die Kirche im Dorf zu lassen“, so Klöckner gegenüber der Zeitung weiter: „Schulessen sollte eine gute Auswahl bieten, dazu gehört auch vegetarisches Essen oder welches ohne Schweinefleisch, aber nicht ausschließlich.“


Das hört sich zwar gut an, ist in der Praxis aber nicht rentabel, bestätigt auch Ulrike Arens-Azevedo, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der WR. Zum einen wachse die Zahl der Kunden, die vegetarische Gerichte essen wollen. Zum anderen gebe es immer mehr Kinder, die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen. Die Anbieter wollten nicht auf ihren Mahlzeiten sitzen bleiben – „das ist also eine ganz pragmatische Entscheidung“.


Die DGE spricht sich für Steuersenkungen zur Verbesserung der Essensqualität aus: „Eine generelle Absenkung der Mehrwertsteuer für Essen in Schulen und Kitas auf sieben Prozent wäre ein erster Schritt. Das würde den Kostendruck für einen großen Teil der Anbieter zumindest ein wenig reduzieren. Der Kostendruck ist nicht zuletzt durch Tarifsteigerungen und den Mindestlohn deutlich stärker geworden“, so DGE-Präsidentin Arens-Azevedo.


Ministerin Klöckner erteilte solchen Forderungen eine klare Absage. Eine pauschale Absenkung der Mehrwertsteuer für Schulessen sei „ein Trugschluss und trägt nicht automatisch zu gesünderer Verpflegung bei“, sagte sie.


Zu der Diskussion erklärt der BÖLW


Auf unsere Meldung hin erklärte Dr. Friedhelm von Mering, Politischer Referent beim Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW):


"Zwar steigt die Zahl der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in Deutschland im Vergleich zur nicht-muslimischen Bevölkerung langsam an, dennoch liegt deren Anteil  aktuell bei nur knapp über 5 %. Daraus folgt zwangsläufig, dass auch der Anteil muslimischer Schülerinnen und Schüler klar im einstelligen Prozentbereich zu verorten ist. Es gibt keine belastbaren Quellen, wonach der Anteil muslimischer Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren „dramatisch“ gestiegen wäre, insofern ist kaum denkbar, dass damit ein signifikanter Rückgang der Schweinefleisch-Mengen in den Schulkantinen begründet werden könnte.


Es ist wohl eher davon auszugehen, dass die Zunahme von Vegetariern und Veganern gerade unter Jugendlichen der relevantere Faktor für die Entscheidung der Küchenleitungen gewesen sein dürfte. Auch deshalb ist der Verweis auf Muslime aus meiner Sicht irreführend."

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