In der Schweiz gibt es derzeit großes Rätselraten, wieso die Milchbauern 2012 so viel mehr melken können, obwohl es laut Statistik deutlich weniger Milchkühe in den Ställen gibt. Die aktuelle Milchproduktion liegt 2,2 % über derjenigen des letzten Jahres. Für die abgelieferte Milch müsste es daher rund 34.000 Kühe mehr geben, heißt es. Stattdessen sank die Zahl gegenüber 2011 um 3,6 % auf landesweit 564.280 Kühe im August.
Wie das Schweizer Portal „Naturschutz“ berichtet, hält auch der Verband der Schweizer Milchproduzenten SMP die Zahlen für wenig plausibel. Dank Zuchtforschritt würden die Kühe zwar mehr Milch geben, aber eine derartige Produktionssteigerung bei gleichzeitig sinkenden Kuhbeständen sei kaum möglich. Laut Statistik seien seit Anfang des Jahres rund 34.000 Tiere aus den Schweizer Ställen „verschwunden“ – welche jedoch bei den Metzgern nicht wieder „aufgetaucht“ sind. Von Januar bis Juli 2012 sei im Vergleich zum Vorjahr sogar weniger Rindvieh geschlachtet worden, und insbesondere weniger Kühe, informierte die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft Proviande.
Die Lösung des Problems schien in einem neuen System zur Erfassung der Tierbestände zu liegen. Bis Anfang 2012 wurden Rinder in der so genannten Tierverkehrsdatenbank TDV erfasst, welche ab Februar in die neue Internet-Plattform „Agate“ integriert wurde. Doch eine Überprüfung ergab keine Falschkennzeichnungen. Die Schweizer sind also weiter auf der Suche nach statistischen Kühen. (ad)