Mit allerhand tendenziösen Behauptungen über die Landwirtschaft wendet sich der BUND Naturschutz aus Bayern an die Öffentlichkeit. Es sind solche Aussagen, die andere Medien und letztlich die Verbraucher in ihre Sichtweise übernehmen.
So behaupten die Umweltschützer, es gebe immer mehr Bauanträge für große Tierhaltungsanlagen, die weder die Forderungen einer wachsenden Mehrheit von tierschutzkritischen Verbänden und Verbrauchern nach ausreichendem Tierwohl, noch nach einer artgemäßen Fütterung ohne Importsoja erfüllten. Zudem würden in den allermeisten Fällen mehr Tiere gehalten, als landwirtschaftliche Fläche für eine sinnvolle und umweltverträgliche Ausbringung der anfallenden tierischen Gülle zur Verfügung steht. Der BN fordert daher den „Ausstieg aus der industriellen Tierhaltung“.
Gesicht in den Medien für den BN und auch den BUND ist Hubert Weiger. Nachdem Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ihre Verschärfungen für das Baurecht vorgestellt hatte, forderte Weiger direkt eine Bundesratsinitiative, um eine Änderung im Baugesetzbuch herbeizuführen, die den Bau großer Tierhaltungsanlagen an den Nachweis der reale Futtermittelerzeugung in unmittelbarer Umgebung der Ställe vorschreibt. Und wenn man schon dabei ist, müsse die Politik auch gleich die Regelungen für die Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz nachjustieren, so dass der scheibchenweise Zubau von Tierhaltungsanlagen in besonders belasteten Regionen, wie z.B. in Niederbayern, künftig verhindert werden könne.
Und: Betriebe müssten seiner Meinung nach verpflichtet werden, das Futter für ihre Tiere selbst anbauen statt nur die Fläche vorzuweisen. „Zum Schutz unseres Klimas und des Grundwassers muss die Tierhaltung zukünftig wieder an die Fläche gebunden werden und es braucht regionale sowie betriebliche Obergrenzen. Bäuerliche und ökologisch wirtschaftende Betriebe müssen gestärkt werden, damit die Umstellung auf ökologische Erzeugung und tiergerechte Haltungsverfahren attraktiver wird“, forderte Weiger.
BN-Landesbeauftragter Richard Mergner legte unterdessen nach, dass auch die Tierhaltungsverordnungen angepasst werden müssten, um Amputationen an Tieren zu verbieten und den Tieren mehr Platz, artgerechte Haltungsformen ohne Vollspaltenböden und Auslauf ins Freie zu ermöglichen. Wenn Verbraucher dies alles lesen, müssen sie zwangsläufig meinen, in der Landwirtschaft laufe alles aus dem Ruder.
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