In Italien darf möglicherweise künftig nicht mehr sonntags gejagt werden. Nach einem tödlichen Jagdunfall am vorletzten Wochenende machte Umweltminister Sergio Costa Druck auf die Regionen, die für die Festlegung der Jagdzeiten zuständig sind, und forderte eine sofortige Aussetzung der Jagderlaubnis an Sonntagen.
In der norditalienischen Region Ligurien war Medienberichten zufolge ein 18-Jähriger versehentlich von einem 29-jährigen Jäger bei der Wildschweinjagd erschossen worden. Der Fall hatte in Italien zu heftigen Diskussionen geführt. In diesem Jahr soll es bereits 22 Todesopfer und 77 Verletzte durch Jagdunfälle gegeben haben. In den vergangenen zehn Jahren waren es insgesamt 218 Tote und 807 Verletzte.
Der Italienische Jagdverband FIDC äußerte sich bestürzt über den Vorfall und appellierte nochmals eindringlich an alle Jäger, bei der Jagd größte Vorsicht walten zu lassen. Der World Wide Fund For Nature (WWF) Italien forderte derweil in einem offenen Brief an Innenminister Matteo Salvini eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung der Jagdunfälle, so eine Intensivierung der Überwachungstätigkeiten, strengere Prüfungen für die Jagdlizenzen sowie eine Beschränkung des Einsatzes von Waffen mit größerer Reichweite.