Ursula Schulte von der SPD-Bundestagsfraktion hält die derzeit geltenden Übergangskriterien für hormonwirksame Substanzen für unzureichend. "Die sogenannten endokrinen Disruptoren finden sich in Verpackungen, Kosmetika und Pestiziden und wirken auf das Hormonsystem von Menschen und Tieren. Die Regulierung dieser Stoffe steht seit langem aus. Es fehlen geeignete Kriterien für die Bewertung dieser Substanzen", so die Berichterstatterin der Partei.
Sie fordert daher die EU-Kommission auf, tätig zu werden und eine strenge Regulierung der Substanzen vorzunehmen. Auch die Bundesregierung muss sich ihrer Ansicht nach bewegen und ihren Einfluss in Brüssel geltend machen. "Hier muss das Vorsorgeprinzip gelten, denn Gesundheitsschutz hat Vorrang vor wirtschaftliche Interessen. Insbesondere Säuglinge und schwangere Frauen sind gefährdet, wenn sie mit diesen Substanzen in Kontakt kommen. Bisher gibt es kein anerkanntes und harmonisiertes Verfahren zur Identifizierung und keine angemessene Regulierung der Stoffe", sagte Schulte.
Im Zusammenhang mit der Pestizid- und Biozidverordnung sollte die EU-Kommission ein entsprechendes Identifizierungsverfahren bis Dezember 2013 ausarbeiten, erinnert die Sozialdemokratin aus Borken. Das sei bisher nicht geschehen. Seitdem gelten Interimskriterien, die den Vorsorgegrundsatz nicht angemessen berücksichtigen. "Wir benötigen dringend ein hohes Schutzniveau.“