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SPD Hessen-Süd veröffentlicht eigenes Positionspapier zur Landwirtschaft

Die SPD in Hessen Süd will die Landwirstchaft stärken und das Höfesterben stoppen. Die Genossen weisen auf die Leistungen hin, u.a. würde die Kulturlandschaft ohne die Bauern nicht so aussehen.

Lesezeit: 5 Minuten

Der SPD-Bezirk Hessen-Süd setzt sich für eine Stärkung der Land- und Ernährungswirtschaft in Hessen ein. Parallel zum gerade bundesweit veröffentlichten Thesenpapier einiger SPD-Agrarrier haben die Mitglieder aus Südhessen einen eigenen Plan herausgebracht.

„Landwirtschaftliche Betriebe sind wichtige Partner im Naturschutz. Sie prägen und erhalten durch ihre Arbeit die vielfältigen und schützenswerten Kulturlandschaften Hessens“, so Kaweh Mansoori, Vorsitzender des SPD-Bezirks Hessen-Süd und stellvertretender Landesvorsitzender der hessischen SPD.

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„Klimaschutz und der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen sind die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Dies gelingt nur, wenn Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam umsetzbare Konzepte entwickeln um dies Ziele zu erreichen“.

In insgesamt acht Punkten beschreibt der Vorschlag der Sozialdemokraten, wie eine sozialdemokratische Agrarpolitik für Hessen aussieht. „Unser Fokus liegt auch darin, den Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe, insbesondere derer mit Nutztierhaltung zu stoppen,“ so Mansoori weiter.

Die acht Punkte

1. Unsere heimische Landwirtschaft soll auch künftig einen wesentlichen Anteil an der Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln haben. Die Erhaltung der Grünlandnutzung als Futtergrundlage für die Nutztierhaltung von Wiederkäuern und Pferden ist dazu unverzichtbar.

2. Unser Ziel ist der Erhalt der in Hessen fast ausschließlich anzutreffenden flächengebundenen Nutztierhaltung, die weitgehend im Einklang mit der Umwelt produziert und regionale Wirtschaftskreisläufe unterstützt. Wir wollen Tierschutz nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen umsetzen.

3. Neben der vielfältigen Kulturlandschaft leistet eine nachhaltige Landbewirtschaftung ihren Beitrag, den Verlust der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft zu stoppen. Dafür sollen insbesondere biodiversitätsfördernde Maßnahmen sinnvoll in die Betriebe eingebaut und gefördert werden.

4. Unser erklärtes Ziel ist es, die Kulturpflanzenvielfalt durch die Erweiterung der Fruchtfolgen sowie die Artenvielfalt durch gezielte Vernetzung der Biotope in der Fläche zu erhöhen. Damit unterstützen wir auch die Biodiversitätsstrategie des Bundes.

5. Generell produziert die hessischeLandwirtschaft nur ca. 60 % der benötigten Agrarrohstoffe. Die SPD wird sich auf allen politischen Ebenen dafür einsetzen, dass dieser Prozentsatz nicht weiter sinkt.

6. Gerade die aktuellen Entwicklungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben die Nachfrage der hessischen Verbraucher nach guten Lebensmitteln mit regionaler Herkunft verstärkt. Die SPD erkennt mit Sorge, dass Einrichtungen der Marktstruktur wie Mühlen, Molkereien und insbesondere Schlachthöfe immer weniger werden. Die SPD setzt sich daher vorrangig dafür ein, dass das regionale Ernährungshandwerk, wie lokale Bäckereien, Metzgereien und ländliche Gastronomie erhalten bleiben. Sie machen den ländlichen Raum attraktiv und lebenswert.

7. Die Kulturlandschaft mit ihrer besonderen Artenvielfalt ist durch die zunehmende Intensivierung und Flächenverbrauch bedroht. Deshalb setzt sich die SPD dafür ein, vorrangigvorhandene innerörtliche Flächenressourcen zu nutzen.

8. Die SPD unterstützt den Erhalt einer leistungsfähigen, den Zielen der Nachhaltigkeit und des Tierwohls verpflichteten, wettbewerbsfähigen Landwirtschaft, die auf hohem Niveau sichere Lebensmittel produziert. Dies liegt in unser aller Interesse und ist eine gesamtgesellschaftliche Verpflichtung.

Dauergrünland

Über ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche Hessens besteht aus Grünland. In den meistenFällen handelt sich um sogenanntes absolutes Dauergrünland, was bedeutet, dass eine ackerbauliche Bewirtschaftung aufgrund der Standortverhältnisse kaum möglich ist.

Die Böden sind entweder zu nass, zu trocken oder steil. Weiterhin werden viele Flächen um Trinkwasserbrunnen,in Überschwemmungsgebieten oder in Naturschutzgebieten als Grünland bewirtschaftet.

Dauergrünland ist durch landwirtschaftliche Nutzungen als Wiese oder Weide entstanden und seit Jahrtausenden Bestandteil der hessischenKulturlandschaft. Es stellt die Nahrungsgrundlage für die Haltung von Wiederkäuern und Pferden als Nutztiere dar. Grünland prägt heute viele Erholungsgebiete der Mittelgebirge, wie etwa das Biosphärenreservat Rhön oder Flusstäler mit ausgedehnten Auenlandschaften.

Biodiversität

Extensiv genutztes Grünland zählt in den mitteleuropäischen Kulturlandschaften zu den artenreichsten Lebensräumen. Beispiele sind Magerrasen, Feuchtwiesen und Frischwiesen.

Besonders die Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten ist unübertroffen. Durch den Verlust von Grünland sind hier auch die meisten gefährdeten Tier- und Pflanzenarten der Roten Listen zufinden. Die enorme Artenvielfalt extensiv genutzten Grünlandes ist durch die besondere Naturnähe zu begründen.

Landwirtschaftliche Nutztiere, wie Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen sind die ökologischen Nachfolger von grasenden Wildarten, wie Wisent, Wildpferd oder Auerochse ursprünglicher Naturlandschaften.

Klimaschutz

Rund 48 % der CO²-Speicherung in Deutschland wird durch landwirtschaftlich genutzte Böden geleistet und hiervon wiederum der überwiegende Teil in Böden des Dauergrünlands. Pflanzenreste werden zu Humus umgewandelt und in großen Mengen in den oberen Bodenschichten gespeichert. Eine Grünlandnutzung ist somit direkt ein Beitrag zum aktiven Klimaschutz.

Versorgung mit regional erzeugten Lebensmitteln

Hessen ist durch seinen Waldreichtum, der immerhin 42 % der Landesfläche bedeckt, nicht in der Lage, sich selbst mit ausreichend Lebensmitteln zu versorgen. Im Gegenteil, die Tierhaltung ist weiter rückläufig; Hessen liegt beim Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe mit Nutztierhaltung leider im bundesweiten Vergleich weit vorn.

Dies hat verschiedene Ursachen. Neben historisch bedingten kleinen Betriebsstrukturen und dem Preisverfall landwirtschaftlicher Produkte steigen gesellschaftliche Ansprüche an die Haltung der Tiere sowie die Auflagen des Umweltrechtes.

Grundsätzlich droht die Nutztierhaltung in ihrer heutigen Form zwischen unterschiedlichen Polen zerrissen zu werden: Einerseits hat sich die Gesellschaft stetig von der landwirtschaftlichen Praxis entfremdet. Andererseits wird eine ständige Verfügbarkeit von Lebensmitteln tierischer und pflanzlicher Herkunft zu günstigen Preisen als selbstverständlich vorausgesetzt.

Gleichzeitig sind die landwirtschaftlichen Betriebe ökonomischen Zwängen ausgesetzt. Sie müssen höheren rechtlichen Anforderungen des Tierschutz- und des Umweltrechts mit höheren Investitionen entsprechen, ohne diese zusätzlichen Aufwendungen auch am Markt vergütet zu bekommen.

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