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Staatliches dänisches Tierwohllabel setzt Deutschland unter Zugzwang

Die Entscheidung der dänischen Regierung für ein staatliches Tierschutzlabel erhöht nach Auffassung des Göttinger Agrarökonomen Prof. Achim Spiller den Handlungsdruck in Deutschland. Gefordert seien „entschlossenes Handeln und die Nutzung der eigenen Vorteile“, so Spiller.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Entscheidung der dänischen Regierung für ein staatliches Tierschutzlabel erhöht nach Auffassung des Göttinger Agrarökonomen Prof. Achim Spiller den Handlungsdruck in Deutschland. Gefordert seien „entschlossenes Handeln und die Nutzung der eigenen Vorteile“, so Spiller.


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Der Wissenschaftler verweist darin auf die Initiative Tierwohl mit ihren guten Kontrollstrukturen und relativ vielen Betriebe mit erhöhten Standards. Gleichzeitig existierten mit dem Label des Deutschen Tierschutzbundes Kriterien und Strukturen, die bei einer deutschen Lösung zumindest teilweise Verwendung finden könnten. „Wenn Landwirtschaft, wichtige Verarbeiter, Nichtregierungsorganisationen und Politik konstruktiv miteinander arbeiten, könnte der Vorstoß von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt für ein deutsches staatliches Label schnell an Fahrt aufnehmen“, ist Spiller überzeugt.


Im Interesse des Tierschutzes und der deutschen Agrarwirtschaft mache eine gegenseitige Blockade von Initiative Tierwohl und Label keinen Sinn. Den Hintergrund der dänischen Entscheidung für ein staatliches Tierschutzlabel sieht der Wissenschaftler in marktstrategischen Absichten. Bei der Erarbeitung des Labels sei offenbar bewusst nicht der Weg einer Abstimmung mit der deutschen und der niederländischen Politik als möglichen Verbündeten gegangen worden. Vielmehr gehe es Dänemark darum, schnell eigene passende Standards setzen zu können.


Dabei spielen nach Spillers Einschätzung auch deutsche Handelskunden eine Rolle, denen die hiesige Fleischwirtschaft bisher bei Schweinefleisch keine ausreichende Labelware anbieten könne. Der Agrarökonom geht davon aus, dass durch den Einstieg Dänemarks der Weg der Differenzierung auf dem Fleischmarkt weiter an Bedeutung gewinnen wird.


„Sternefleisch“ soll ab Sommer 2017 im Handel sein


Das dänische Landwirtschaftsministerium hatte Mitte Mai dieses Jahres die Einführung des Siegels „Stjernekød“ (Sternefleisch) angekündigt. Eigenen Angaben zufolge will die Regierung in Kopenhagen mit dem neuen Tierschutzlabel gemeinsam mit der Wirtschaft und Verbänden den Verbrauchern die Möglichkeit geben, mit ihrer Kaufentscheidung zur Verbesserung der Tierhaltungsbedingungen bei Schweinen beizutragen.


Das Siegel soll auf einem dreistufigen System beruhen, das über die gesetzlichen Tierschutzansprüche hinausgeht. Eine ökologische Wirtschaftsweise soll keine Voraussetzung für die Teilnahme am System sein, aber damit verknüpft werden können. Bei entsprechender Zertifizierung soll auch für ausländische Lieferanten die Möglichkeit bestehen, sich zu beteiligen. Die vollständige Umsetzung des Labels bei frischem Schweinefleisch ist für Sommer 2017 geplant. Später soll das Siegel mit den notwendigen Anpassungen auch auf Verarbeitungsprodukte sowie auf weitere Tierarten ausgedehnt werden.

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