In Benteler und Nordrheda (Kreis Gütersloh/NRW) waren in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ungebetene Gäste in den Schweineställen. Die Landwirte bemerkten morgens jeweils die offenstehenden Stalltüren sowie die manipulierten Lüftungs- und Heizungseinstellungen. Die Ställe waren – insbesondere durch die frostigen Außentemperaturen – ausgekühlt. Gestohlen wurde nichts.
Wie das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben berichtet, haben die Landwirte Anzeige bei der Polizei wegen Hausfriedensbruch erstattet. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) lud parallel die Presse zu einem Vor-Ort-Termin.
Die Bauern fragen sich nun, ob hier Tierrechtler am Werk waren, die Bilder von verletzten oder verdreckten Schweinen aufnehmen wollten oder dies bereits getan haben. „Wir vermuten es, wissen es aber nicht“, meinte Hubertus Beringmeier aus Hövelhof, Vorsitzender des WLV-Veredlungsausschusses. Die Stalleinbrüche würden im Berufsstand verheerend wirken. Immer mehr Berufskollegen würden Kameras installieren und ihre Stalltüren mit Schlössern sichern. „Unsere Kinder fragen uns, ob wir bei diesem Kesseltreiben überhaupt noch Schweine halten sollen“, meinte Kreisverbandsvorsitzender Andreas Westermeyer.
Der Kreis hatte einen der betroffenen Betriebe zuletzt im Mai 2017 überprüft und keine Verstöße festgestellt. Darauf wies Kreisveterinärdirektor Günter Brehs hin. „Die Einbrecher wollten die Landwirte bewusst schädigen. Sie nehmen dabei auch in Kauf, dass Wildschweine in die Ställe eindringen und die Schweinepest übertragen. Das darf so nicht weitergehen.“