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topplus Agrarmärkte

Steigen 2019 die Preise?

Leicht positive Signale an den Getreidemärkten und noch keine eindeutigen Zeichen, in welche Richtung sich der Rapspreis entwickelt. Das war das Fazit einer gemeinsamen Tagung von top agrar, dem Agrarfax und der agrarzeitung.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Dürre hat vielen Landwirten weltweit die Ernte deutlich vermiest. Nicht wenige hoffen nun auf steigende Preise, um die Schäden wenigstens ein bisschen auszugleichen. Ist die Hoffnung berechtigt?

Es war die zentrale Frage des Seminars „Agrarmärkte 2019“ in Hamburg, dass top agrar zusammen mit dem Agrarfax und der agrarzeitung organisiert hat. Rund 65 Landwirte diskutierten zusammen mit den Referenten über die Aussichten für die kommenden Monate und die nächste Saison.

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Getreidemakler Steen Houengaard von der „Agentur für Getreide und Futtermittel“ aus Hamburg gab vorsichtig positive Signale für den Getreidemarkt. Er rechnet vor allem beim Weizen mit einem weltweit sinkenden Bestand. Hauptreiber dieser Entwicklung ist die Dürre, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in wichtigen Anbauländern wie der Schwarzmeerregion Russland und Australien ihr Spuren in der Erntebilanz hinterlassen hat. Während die Statistiker zum Ende der Saison 2017/2018 noch einen Getreidebestand von rund 279 Mio. t in ihren Büchern notierten, könnte dieser Wert zum Ende der laufenden Periode auf 267 Mrd. t sinken.

Russland stößt an Grenzen

In den kommenden Monaten werden laut Houengaard vor allem zwei Entwicklungen den Markt beeinflussen:

  1. Russische Landwirte haben in dieser Saison – je nach Schätzung – 65 bis rund 77 Mio. t Weizen geerntet, wovon sie bereits fast jede zweite Tonne exportiert haben. Damit dürfte der Agrarriese aus dem Osten seinen Exportpotential bereits ausgereizt haben. In den kommenden Wochen und Monaten wird daher immer weniger Getreide auf den Weltmarkt fließen. „Die Frage ist nur, ob die Restmengen innerhalb kurzer Zeit das Land verlassen oder verteilt über Wochen“, so der Experte.
  2. Anders sieht die Situation in der EU aus. Bis Anfang Dez. 2018 haben die Mitgliedsstaaten erst rund 30 % oder 6,9 Mio. t Getreide exportiert – deutlich weniger als in den Jahren zuvor, nicht zuletzt auch wegen des enormen Angebotes an russischem Weizen auf den Weltmärkten. Ungewöhnlich sei diese Situation nicht, da auch in den vergangenen Jahren der Export erst in dem und zweiten Quartal des jeweils neuen Jahres in Schwung kam.

Insgesamt zeichne sich zum Ende diese Saison ein knappes Angebot ab. Houengaard warnte aber vor davor, auf enorme Kurssprünge zu setzen. Zwar zeichne sich an den Börsen ein leicht steigender Preis ab. Ob von dem Auftrieb aber auch die Landwirte profitieren, sei unsicher. Letztendlich erhalten diese auf den Börsenkurs Auf- und Abschläge, die wiederum stark vom inländischen Marktgeschehen beeinflusst werden.

„Ich schließe beispielsweise nicht aus, dass die USA ihren Exportanteil ausdehnen und so die Getreidelücke zu Lasten der Preise in der EU schließen“, so Houengaard. Entscheidenden Einfluss darauf habe vor allem der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China. In welche Richtung sich der Preis entwickelt, ist letztendlich aber auch von den Anbaubedingungen für die kommende Saison abhängig. „Wer Vorkontrakte für die nächste Saison abschließen will, sollte vor allem die Börsenkurse von März bis Juni beobachten“, empfahl der Broker.

Gerste knapp

Gerste ist seit Langem wieder Mangelware. Das wurde im Vortrag von Bernhard Chilla aus Hamburg deutlich. „Das weitere Marktgeschehen hängt unter anderem China ab“, so der Agrarmarktanalyst. Derzeit würde die Volksrepublik kaum Ware importieren, da diese zu teuer für den inländischen Verbrauch sei.

Die Mischfutterindustrie reagiert bereits auf das knappe Angebot und ersetzt einen Teil der Gerste durch günstigen Mais. „Die weltweiten Maispreise sind somit eng mit dem Preis für Gerste verbunden“, sagte Chilla.

Wie sich der Maispreis in Zukunft entwickelt hänge unter anderem von Ukraine ab, die derzeit den Markt mit günstigem Mais versorgen, und letztendlich auch von der Ernte in den USA.

Auch Braugerste könnte in nächste Zeit knapp bleiben, weil sich der Anbau kaum lohne. Dafür müssten die Preise um 20 bis 25 €/t höher ausfallen als für Futtergerste.

Lesen Sie morgen in unseren Meldungen, wie sich die Rapspreise entwickeln könnten. In der kommende Woche berichten wir außerdem über die Rolle des Landhandels in der Zukunft und mit welchen Herausforderungen eine 840.000-ha-Farm in Russland zu kämpfen hat.

Wollen Sie die aktuelle Marktentwicklung immer im Blick haben, dann empfehlen wir Ihnen das Agrarfax von Jan Peters. Alle Infos dazu finden Sie hier: Agrarfax

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