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DBV-Konjunkturbarometer

Stimmung der Landwirte weiter im Keller

Die vermehrten Proteste zum Jahresende haben es bereits angedeutet: Die Stimmung der Landwirte hat sich nochmals verschlechtert. Immer weniger Bauern wollen investieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach den Ergebnissen des Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) für den Monat Dezember hat sich die Stimmungslage in der deutschen Landwirtschaft weiter verschlechtert. Der Indexwert des Konjunkturbarometers Agrar fällt im Dezember mit 11,0 noch etwas schlechter aus als in der vorangegangenen Befragung von September 2020 (12,3). „In guten Zeiten lag der Indexwert bei 35“, erinnert Joachim Rukwied am Donnerstag bei der Fragestunde des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) zur Grünen Woche.

Nur 30 % der Landwirte planen für die kommenden sechs Monate Investitionen. Und das trotz des Investitionsprogrammes der Rentenbank. Das geplante Investitionsvolumen liegt mit 3,6 Mrd. € um 0,2 Mrd. € unter dem entsprechenden Vorjahresstand. Nur noch 10 % der Bauern planen Investitionen in die Ställe. Dafür macht der Bauernpräsident das aktuelle Baurecht verantwortlich: „Viele Betriebe die in Tierwohl investieren wollen, können den Schritt nicht machen, weil es an baurechtlichen Hürden scheitert“, so Rukwied am Donnerstagvormittag bei der VDAJ. „Wir brauchen eine schnelle Umsetzung für die Borchert-Vorschläge. Diese können aber nur gelingen, wenn das Baurecht entsprechend angepasst wird“, fügte der Präsident hinzu.

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Corona-Pandemie hinterlässt Spuren

Für die schlechte Stimmungslage sei auch die aktuelle Corona-Pandemie verantwortlich. Im Frühjahr sind wieder viele Betriebe auf Saisonarbeitskräfte angewiesen. Rukwied machte am Donnerstag jedoch Hoffnung. Derzeit gebe es keine Einreisebeschränkungen für Saisonarbeitskräfte. Wenn die Rechtslage so bleibe, könnten die Erntehelfer ohne Probleme einreisen. Das sei aber nur eine theoretische Betrachtung.

Aktuell fühlen sich rund 15 % der repräsentativ befragten Landwirte von der Corona-Krise in ihrem Wirken eingeschränkt (im März 11 %) und 23 % wollen ihre geplanten Investitionen deswegen auf unbestimmte Zeit verschieben. Nur noch 18 % der Landwirte teilen die Einschätzung, dass mit der Corona-Situation die Landwirtschaft wieder einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen wird. In der Märzerhebung waren es noch 46 %. 54 % der Landwirte sind dagegen der Meinung, dass durch das Virus die Sorgen und Nöte der landwirtschaftlichen Betriebe aus dem Blick geraten könnten. Die Liquidität der Betriebe habe sich gegenüber September merklich verschlechtert. Im Dezember 2020 gaben 18 % der Betriebe an, dass ihre Liquiditätslage angespannt oder sehr angespannt ist. Im September waren es noch entsprechend 15 %. Besonders hoch ist dieser Anteil mit 26 % unter den Veredlungsbetrieben.

Ursachen für die angespannte Stimmung sei neben Corona auch die ASP-bedingten Auswirkungen auf den Schweinemarkt. Um den Schweinestau abzubauen und die Schweinehalter zu entlasten habe der DBV in den letzten Monaten massiv Druck ausgeübt, damit die Kapazitäten an den Schlachthöfen besser ausgenutzt werden konnten. Die Frage, ob sich Rukwied dezentralere Schlachtstrukturen vorstellen könne, verneinte er nicht. Regionale Schlachtstrukturen seien sogar wünschenswert. Der Trend nach regionalen Produkten würde dieses Vorhaben unterstützen.

Hoffnung auf Besserung

Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die aktuelle wirtschaftliche Situation im Durchschnitt der Betriebe mit 3,28 etwas ungünstiger beurteilt als die zukünftigen Aussichten mit einem Wert von 3,17. Veredlungsbetriebe beklagen eine erhebliche Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage seit dem Frühjahr. Aber auch in Futterbetrieben hat sich die wirtschaftliche Lage weiter eingetrübt. Ackerbaubetriebe dagegen stufen ihre Lage im Vergleich zu den Nutztierhaltern etwas besser ein.

Für viele Landwirte ist die Stimmung auch aufgrund der zu niedrigen Lebensmittelpreise angespannt. Zum Deutschland-Bonus und der LEH-Diskussion hielt sich der Bauernpräsident am Donnerstag trotz mehrerer Nachfragen jedoch bedeckt. Er wolle die laufenden Gespräche nicht stören.

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