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topplus Konjunkturbarometer Agrar

Stimmung in Landwirtschaft deutlich verschlechtert

Die deutschen Bauern schauen pessimistisch auf die aktuelle Lage und in die Zukunft. Das hat Folgen für die Investitionen: Viele warten ab, wie es mit den politischen Vorgaben und Preisen weitergeht.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Stimmungslage unter den deutschen Landwirten hat sich im Herbst 2022 deutlich verschlechtert. Das zeigen die Ergebnisse des DBV-Konjunkturbarometers Agrar für den September.

Ihre aktuelle wirtschaftliche Lage schätzen die Landwirte gegenüber dem Sommer zwar etwas besser ein, die zukünftige wirtschaftliche Situation wird hingegen schlechter beurteilt. Der Indexwert des Konjunkturbarometers Agrar geht im September auf 8,4 zurück und liegt damit deutlich unter dem Wert der vorangegangenen Erhebung vom Juni mit einem Wert von 11,1.

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Der Indexwert bildet die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und die Erwartungen an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung ab.

Bauernverband alarmiert

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, macht sich mit Blick auf die deutlich verschlechterte Einschätzung große Sorgen: „Diese Zahlen sind deshalb alarmierend, weil kaum noch in die Tierhaltung investiert wird. Wir verlieren damit dramatisch Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Die Landwirte brauchen jetzt dringend Planungssicherheit und eine verlässliche Perspektive für den Umbau der Tierhaltung.“

Trotz der verschlechterten wirtschaftlichen Stimmungslage steigt die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte an, und zwar vor allem wegen stark gestiegener Investitionsabsichten in Erneuerbare Energien. Hier wird vor allem in Photovoltaikanlagen, darunter auch in Freiflächen- und Agri-PV-Anlagen investiert.

Der Anteil der Landwirte, der im nächsten halben Jahr investieren will, liegt bei 34 % (Vorjahr 30 %). Das dabei geplante Investitionsvolumen wird auf 5,7 Mrd. € veranschlagt (Vorjahr 5,3 Mrd. €). Grund für das höhere Investitionsvolumen sind erheblich höhere Investitionen in Erneuerbare Energien (plus 1,4 Mrd. €).

Dem gegenüber steht ein stark verminderter Kapitaleinsatz bei Wirtschaftsgebäuden. Das geplante Investitionsvolumen in Ställe ist auf einen bislang kaum gekannten Tiefstand gefallen. Mit nur 1,5 Mrd. € werden 1,0 Mrd. € weniger gegenüber dem ohnehin bereits vergleichsweise niedrigen Vorjahresstand in Wirtschaftsbauten einschließlich Hof- und Stalltechnik investiert.

Die offensichtlich verstärkte Investitionszurückhaltung bei Wirtschaftsgebäuden kommt auch darin zum Ausdruck, dass es sich bei den geplanten Stallbauinvestitionen zu mehr als zwei Drittel um Erhaltungsinvestitionen handelt.

Futterbaubetriebe noch am optimistischsten

Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die aktuelle wirtschaftliche Situation im Durchschnitt der Betriebe mit 2,99 deutlich günstiger beurteilt als die zukünftigen Aussichten mit einem Wert von 3,40. Die aktuelle wirtschaftliche Lage hat sich gegenüber Juni in den Veredlungsbetrieben deutlich verbessert.

In den Ackerbaubetrieben hat sich die Einschätzung gegenüber Sommer kaum verändert. Unter den Betriebsformen am besten wird die aktuelle wirtschaftliche Situation von den Futterbaubetrieben beurteilt. Im Ausblick auf die nächsten zwei bis drei Jahre blicken Veredlungsbetriebe wieder deutlich zuversichtlicher in die Zukunft. In Futter- und Ackerbaubetrieben dagegen hat die Skepsis gegenüber Juni zugenommen.

Im Jahresvergleich werden die Erzeugerpreise für Milch, Rinder und Schweine deutlich besser bewertet. Erheblich schlechter dagegen fallen die Einschätzungen zu den Düngemittel- und Energiepreisen, zu den Fremdkapitalzinsen sowie zu den politischen Rahmenbedingungen aus.

Produktion wegen Ukrainekrieg erhöhen

Der Ukraine-Krieg hinterlässt seine Spuren auch in der Landwirtschaft. 72 % der Landwirte befürworten, Ackerstilllegungsflächen wieder für die Produktion zuzulassen (Juni 79 %). 65 % der Landwirte (Juni 53 %) befürchten, dass öffentliche Mittel zugunsten der Landwirtschaft knapper werden.

Nur noch 39 % (Juni 49 %) glauben, dass der gesellschaftliche Stellenwert der Landwirtschaft als Folge des Ukraine-Krieges zunimmt. 38 % der Landwirte (Juni 26 %) wollen wegen den aktuellen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine geplante Investitionen auf unbestimmte Zeit verschieben. Gleichzeitig sehen 16 % der Landwirte (Juni 13 %) neue Marktchancen, verbunden mit Änderungen in der Anbauplanung.

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