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Streik soll 10 Tage dauern
Etwa 10 Tage lang wollen die Milchbauern in Deutschland für höhere Preise streiken.
Das sagte der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber jetzt gegenüber der Süddeutschen Zeitung. "Wir denken, dass das Thema dann entschieden ist." Er fordert einen kostendeckenden Milchpreis von 43 Cent pro Liter. Die Beteiligung der Bauern liege laut Rückmeldungen von Tankwagenfahrern je nach Region zwischen 20 und 90 % mit steigender Tendenz, sagte Schaber. Er geht weiter davon aus, dass frische Milchprodukte noch in dieser Woche knapp werden. An manchen Orten seien die Auslieferungslager der Ketten schon am Freitag leer, teilte der BDM mit.
Entschieden widersprach erneut der Milchindustrie-Verband diesen Angaben. Sollte die Protestwelle nicht stärker werden, "sind wir in der Lage, das auszugleichen", sagte Geschäftsführer Michael Brandl. Er bestätigte, dass es am Mittwoch eine Ausdehnung der Aktivitäten gab. Vor allem in Süddeutschland hätten die Molkereien spürbar weniger Rohmilch erhalten als üblich. In manchen Regionen fielen 50 bis 60 % der Lieferungen aus, sagte Brandl. "Je weiter man nach Süden kommt, umso dünner wird es". In Norddeutschland seien die Ausfälle dagegen nahe null. Auch die Beteiligung im Osten sei gering. Bundesweit blieben am zweiten Tag des Streiks schätzungsweise 18 % der Milch aus, sagte Brandl. Der BDM spricht dagegen von durchschnittlich mehr als 50 %.
Alle ausländischen Molkereien hätten laut Brandl dagegen überhaupt keine Einbußen zu verzeichnen. Hier hatte etwa der österreichische Nauernverband IG-Milch 5 000 Mitglieder (25 % der österreichischen Milch) zum sofortigen Milchstreik aufgerufen. Die Hälfte der Mitglieder nehme teil. In den Niederlanden kündigte der Bauernverband Dutch Dairymen Board mit 4 500 Mitgliedern (30 % der holländischen Milch) an, vorerst keine Milch mehr auszuliefern. Der Schweizer Bauernverband Big M berichtet, er habe die Milchlieferungen um die Hälfte eingeschränkt.