Die Produktionsflexibilität in der Landwirtschaft ist besonders ausgeprägt bei kleineren Gemischtbetrieben, die vornehmlich von Familienarbeitskräften bewirtschaftet werden und gut in die Produktmärkte integriert sind. Das hat das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien (IAMO) anhand der Landwirtschaft in Polen herausgefunden.
Wie das Institut mitteilt, können Gemischtbetriebe ihre Produktionsmengen zu relativ kleinen Kosten an sich ändernde Rahmenbedingungen wie zum Beispiel agrarpolitische Reformen anpassen, weil sie im Gegensatz zu anderen Betriebstypen über flexiblere Technologien verfügen. Für Milchvieh- und Veredlungsbetriebe seien Umstellungen mit vergleichsweise größeren Ausgaben verbunden. Am schlechtesten falle die Flexibilität bei Pflanzenbaubetrieben aus, berichtete das IAMO.
Unabhängig vom Betriebstyp seien kleinere Betriebe flexibler als größere und könnten ihre Produktionspläne zu geringeren Kosten variieren. Es sei anzunehmen, dass sich kleinere Haupterwerbsbetriebe für flexible Produktionsstrategien entschieden, um am Markt neben größeren, häufig „schlagkräftigeren“ Konkurrenten bestehen zu können, erläuterte das Institut.
Drei Komponenten der Flexibilität
Andere Betriebsmerkmale haben laut IAMO in der Untersuchung keine signifikanten Zusammenhänge mit der unternehmerischen Flexibilität gezeigt. Die Ergebnisse deuteten aber darauf hin, dass ein großer Anteil an Familienarbeit mit einer höheren Flexibilität einhergehe. Zudem könnten Betriebe mit einer stärkeren Markteinbindung flexibler reagieren. Soziodemographische Merkmale wie zum Beispiel das Alter und die Ausbildung des Betriebsleiters spielten dagegen eine vernachlässigbare Rolle.