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Tackmann: Kostendeckende Erzeugerpreise sind systemrelevant

Kirsten Tackmann von den Linken prangert die strukturelle Markübermacht der Konzerne sowie eine Ausbeutung von Milchbauern und ihren Tieren an.

Lesezeit: 3 Minuten

„Von aktuell 25 Cent für den Liter Milch oder 2,50 Euro pro Kilogramm Rind kann niemand in der Landwirtschaft leben. Aber Schlacht-, Molkerei- und Lebensmittelkonzerne werden damit reich", prangert die Agrarsprecherin der Linken, Kirsten Tackmann an.

Möglich mache das die strukturelle Markübermacht der Konzerne, "die solche Dumpingpreise erpresst, koste es was es wolle für Mensch, Tier und Natur", so die Politikerin weiter. Der von der Bundesregierung proklamierte „mittelbare Schutz vor sehr niedrigen Lebensmittelpreisen und nicht kostendeckender Erzeugerpreise“ wird ihrer Meinung nach zur Farce ohne Beseitigung der Ursache. "Der Systemfehler gehört behoben.“

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„Wenn sich Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner am kommenden Donnerstag mit Erzeugern und Handel trifft, muss dringend ein Konzept auf den Tisch, wie kostendeckende Erzeuger- und bezahlbare Lebensmittelpreise durch faire Regeln entlang der Lieferkette gesichert und Pandemiegewinne der Konzernetagen verhindert werden. Dazu gehört z.B. ein gemeinwohlorientiertes Kartellrecht, die unverzügliche Einrichtung der geplanten Meldestelle für unlautere Handelspraktiken und ein Werbeverbot mit Dumpingpreisen", so die Politikerin.

Systemwechsel bis zur letzten Milchkanne

Und am Samstag legte Tackmann nach: „Bei kaum einem Zweig der Landwirtschaft ist der Systemfehler so öffentlich erkennbar wie bei der Milch. Mit der ersatzlosen Abschaffung der Milchquote am 1. April 2015 wurde der Milchmarkt liberalisiert. Was als Befreiung gefeiert wurde, hat sich als das herausgestellt, was es ist: die endgültige Auslieferung der Milcherzeuger an die Macht von Molkerei- und Lebensmittelkonzernen", so die Linkenpolitikerin.

Die strategische Orientierung auf möglichst billig produzierte Milch für den Weltmarkt sei sozial, ökologisch aber auch ökonomisch eine Sackgasse, meint sie. Die Folge seien nicht kostendeckende Erzeugerpreise auf Kosten der Tiere und der Erzeugerbetriebe. Stattdessen müsse es strategisch darum gehen, dass Kühe unter guten Bedingungen möglichst lange leben und die Milchmenge nachfrageorientiert und solidarisch gesteuert werden kann.

"Mehr Ausgewogenheit der Leistung kommt sowohl den Kühen als auch den männlichen Kälbern zugute. Mehr Wertschöpfung aus der Milch und ihre regionale Verarbeitung und Vermarktung sind gut für uns alle“, erklärt Tackmann.

„Neben der Digitalisierung bis zur letzten Milchkanne sind faire Bedingungen bis dorthin auch politische Verantwortung. Die ungerechte Verteilung von Gewinnen und Risiken entlang der Lieferkette gehört zu den Systemfehlern in der Landwirtschaft, auch bei der Milch. Die strukturelle Ursache der Marktmacht einiger weniger Molkerei- und Lebensmittelkonzerne muss durch ein gemeinwohlorientiertes Kartellrecht korrigiert werden."

Tackmann fordert zudem ein kooperatives Wirtschaftssystem, in dem solidarische Regeln gelten und durchgesetzt werden. Die angekündigte Meldestelle für unlautere Handelspraktiken müsse dazu endlich kommen, reicht ihrer Ansicht nach aber nicht aus. "Regelungen für Mindestpreise für Nahrungsmittel des täglichen Bedarfs können genauso zur Stabilisierung der systemrelevanten Teile der Landwirtschaft beitragen wie ein Werbeverbot mit Dumpingpreisen. Neben Hofläden und Milchtankstellen muss auch eine klare und wahre Kennzeichnung den Mehrwert der regionalen Produktion sicherstellen. Milchbetriebe müssen endlich auf Augenhöhe mit den anderen Teilen der Lieferkette verhandeln können – zum Wohl ihrer Tiere, für sich selbst und für uns alle!“, so die Sprecherin der Linken.

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