Detlef Flintz, Leiter Programmgruppe Wirtschaft und Recht beim WDR, hat den Bauernverband am Donnerstagabend in den Tagesthemen für seine Forderungen nach Ausrufung des Notstandes und Dürrehilfen kritisiert.
Wörtlich sagte er: „Die Bauern können einem leid tun. (…) Was mich aber ärgert ist das Geschrei derjenigen, die unseren Landwirten das Ganze eingebrockt haben – die Bauernfunktionäre. Die, die ihren Mitgliedern und der Politik weismachen, das man Landwirtschaft im Wesentlichen weiter betreiben kann wie bisher. Für sie ist die aktuelle Dürre ein Ausnahmeereignis – Notstand. Doch nach gefühlt einer Ewigkeit predigen Klimaexperten, Dürren, aber auch Überschwemmungen, wird es in schöner Regelmäßigkeit geben.
Also muss man sich als Landwirt drauf einrichten, und dabei aber auch sein eigenes Handeln hinterfragen. Denn die Bauern sind am Klimawandel mit schuld, Stichwort Treibhausgase. Ganz lassen sie sich nicht vermeiden, aber weniger Tiere pro Hektar und ein besonneneres Düngen würden helfen. Und wer auf Spezialisierung und Massenproduktion zu Niedrigpreisen setzt, kriegt dann ein besonders großes Problem, wenn die Produktionskette auf einmal nicht mehr richtig funktioniert. Wie jetzt z.B. , wenn für die vielen Kühe kein Grundfutter mehr da ist.
Kleinbäuerliche Landwirtschaft, das klingt romantisch, teilweise sogar naiv. Tatsächlich aber schlagen sich z.B. Biobauern besser durch. Sie bekommen nicht nur mehr Geld pro Ei und Salatkopf, sondern sie haben Eier UND Salatköpfe, sind also breiter aufgestellt. Das reduziert das Risiko. Nebeneinkünfte durch Hofläden oder Ferien auf dem Bauernhof sind auch keine schlechte Idee.
Machen wir uns nichts vor: Eine Umstellung, weg von der Intensivlandwirtschaft hin zu einer im Einklang mit der Natur, die wird es nicht zum Nulltarif geben. Unsere Lebensmittel werden teurer. Aber lieber dafür zahlen, als Steuergelder für eine Nothilfe, die zum Dauerzustand wird.“
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