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Taube gegen Flächenprämien ohne ökologische Gegenleistung

Für nicht gerechtfertigt hält der Direktor des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Kiel, Prof. Friedhelm Taube, die Fortführung der bisherigen Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020. Zur Begründung wies Taube auf dem 18.

Lesezeit: 2 Minuten

Für nicht gerechtfertigt hält der Direktor des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Kiel, Prof. Friedhelm Taube, die Fortführung der bisherigen Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020.


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Zur Begründung wies Taube auf dem 18. Forum emsländischer Landwirte am vergangenen Freitag in Meppen darauf hin, „dass die Bundesrepublik Deutschland vertraglich zugesicherte Umweltziele durchweg nicht eingehalten hat“. Weder beim Wasserschutz noch bei der Luftreinhaltung oder der Biodiversität sei mit dem jetzigen System der GAP in Deutschland „auch nur ein einziges Ziel“ erreicht worden, erklärte der Wissenschaftler.


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Die durchschnittlichen Stickstoffsalden lägen nach wie vor bei etwa 100 kg N/ha. „Das sind 250 000 LKW-Ladungen Kalkammonsalpeter (KAS) und somit verpuffte Düngekosten von 1,6 Mrd Euro, die jährlich als Überschuss in Deutschland anfallen“, rechnete Taube vor. Unter diesen Rahmenbedingungen seien Flächenprämien ohne echte ökologische Gegenleistung nicht länger zu vertreten.


Taube plädiert stattdessen für den Einstieg in eine Gemeinwohlprämie mit einem Ökopunktesystem, das allein auf einem ökologischen Mehrwert aufbaue. Elemente wie eine Junglandwirtprämie oder die Förderung der ersten Hektare sind aus seiner Sicht hingegen völlig kontraproduktiv, „weil dies mit Gemeinwohlleistungen nichts zu tun hat und dieses Geld zum Beispiel für den Einstieg in Tierwohlprogramme fehlt.“


Der Wissenschaftler forderte vor rund 300 Zuhörern eine umfassende ökologische Intensivierung der Landwirtschaft in Deutschland bei gleichzeitig weiter hohen Ertragsniveaus. Allerdings müsse dafür zukünftig nicht die Ertragsmaximierung, sondern die Ertragssicherheit die Richtschnur darstellen.


Taube zufolge mündet die Ausrichtung des einzelnen Landwirts auf Ertragsmaximierung angesichts zunehmender Ertragsunsicherheiten durch Klimawandel unweigerlich in hohen Nährstoffüberschüssen aufgrund nicht realisierter Ertragsvorstellungen. Den Staat sieht der Institutsdirektor gefordert, endlich durch Ordnungsrecht und vor allem dessen Umsetzung sicherzustellen, „dass ein wissenschaftlich fundiertes Fachrecht auch eingehalten wird.“ Das sei bisher „nur sehr begrenzt“ der Fall.


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