Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

TBC im Oberallgäu: Rotwild infiziert sich durch enge Wintergatter

Seit Herbst 2012 tritt vor allem im Oberallgäu Tuberkulose (TBC) in Rinderbeständen auf. Über 2000 Betriebe wurden untersucht. Jetzt stellt sich die Frage, woher der Erreger stammt. Die Zeitschrift „Wild und Hund“ sprach dazu mit Dr. Dr. Markus E. Schick, dem Vizepräsidenten des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Bayern (LGL).

Lesezeit: 2 Minuten

Seit Herbst 2012 tritt vor allem im Oberallgäu Tuberkulose (TBC) in Rinderbeständen auf. Über 2000 Betriebe wurden untersucht. Jetzt stellt sich die Frage, woher der Erreger stammt. Die Zeitschrift „Wild und Hund“ sprach dazu mit Dr. Dr. Markus E. Schick, dem Vizepräsidenten des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Bayern (LGL).

 

Dieser erklärte, man habe sowohl bei den Rindern als auch beim Rotwild das Mykobakterium caprae gefunden, also den gleichen Erreger. Ein Wildtier kann also ein Rind infiziert haben oder umgekehrt. Wer die Infektion zuerst hatte, ist nicht nachprüfbar.

 

Für den Fachmann steht aber außer Frage, dass sich die Tuberkulose bei den Hirschen aufgrund einer zu hohen Population und einer unnatürlichen Verdichtung des Bestandes durch die Wintergatterhaltung ausgebreitet hat. Er empfiehlt, die Winterfütterungen wieder stärker zu streuen. Laut „Wild und Hund“ wurden sie seit 1988 von über 90 auf 24 reduziert. Immer mehr Wild findet sich also in immer weniger Gattern wieder. Dies fördert eine schnelle Krankheitsausbreitung unter den Tieren.

 

Für Kritik sorgt zudem, dass die Tiere trotz einer offenbar geringen Befallsrate von nur wenigen Prozent im Gatter erlegt würden. Der Landrat des Kreises Oberallgäu habe sogar gefordert, den Abschuss von Rotwild im Wintergatter um 50 % zu erhöhen.

 

Auf die Frage, ob TBC bei Wildtieren, wie z.B. bei den Dachsen in England, nicht in gewisser Weise normal ist, erklärte Dr. Schick, dass es in Deutschland kein Reservoir an TBC-Erregern in einer Wildpopulation gebe. „Anders als in England haben wir hier nur einzelne Trägertiere. Die von uns untersuchten Dachse, Murmeltiere und Gämsen waren alle negativ“, beruhigt der Fachmann.

 

Mykobakterium bovis und Mykobakterium caprae sind in Deutschland anzeigepflichtige Tierseuchen. Die beiden Spezies bovis und caprae sind zu 99 % genetisch identisch. Caprae kommt vor allem im Alpenraum vor. Rinder sind laut EU-Richtlinie daher auch nur auf bovine Tuberkulosestämme zu testen. Seit 1996 ist Deutschland amtlich frei von Rindertuberkulose. Dies bedeutet, dass 99,9 % der Rinderherden seit 10 Jahren frei von der Krankheit sind und in höchstens 0,1 % der Bestände jährlich infizierte Tiere entdeckt werden. Auch die Kontrollmethoden beziehen sich ausschließlich auf M. bovis und nicht die aktuell auftretenden Fälle von caprae, erklärt die Zeitschrift. (ad)


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.