Wie der Spiegel berichtet, plant Handelsminister Mingkwan Saengsuwan bereits Gespräche mit seinen Ministerkollegen der südostasiatischen Länder Laos, Vietnam, Kambodscha und Birma. Die vier Staaten hätten bereits Interesse signalisiert, hieß es. Derzeit müsse Thailand teures Öl importieren und billigen Reis exportieren, was unfair sei und die Handelsbilanz verschlechtere. Vor dem Hintergrund weltweit steigender Lebensmittelpreise, Dürreperioden und einer höheren Nachfrage haben sich die Reispreise dieses Jahr verdreifacht. Seitdem Indien und Vietnam ihre Reisexporte eingeschränkt haben, hat sich die Situation weiter verschärft. Vorbild für ein Reiskartell sei die Organisation Öl exportierender Länder (Opec), die über die Öl-Fördermengen entscheidet und so entscheidenden Einfluss auf die Preise nimmt. Eine Organisation Reis exportierender Länder würde dementsprechend ebenfalls auf die Preisentwicklung Einfluss nehmen. Die Befürworter der Idee argumentieren, dass so sichergestellt werden könne, dass die Bauern von den steigenden Preisen des Grundnahrungsmittels profitieren. Die Gegner der Idee dagegen halten es für wenig wahrscheinlich, dass sich das Modell der Opec auf den Handel mit Reis übertragen lässt. Ein solches Kartell biete keine Garantie, dass die Preise sinken und mehr Reis verfügbar wird.
vgl. Marktmeldung vom 30.4.08: Preise für Reis auf Rekordniveau