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Thünen-Institut: Agrarförderung nur noch für gesunde und umweltfreundliche Lebensmittel?

Mit weltweit 200 Mrd. US-Dollar unterstützen Länder ihre Agrarsysteme und Bauern. Forscher haben errechnet, wie eine Reform die klimaverträgliche Produktion und die Gesundheit verbessern könnte.

Lesezeit: 3 Minuten

Wissenschaftler der Universität Oxford und des Braunschweiger Thünen-Instituts sehen in der heutigen Verteilung von Agrarsubventionen ein Problem. Anhand von Modellrechnungen spielten sie mehrere Varianten durch, bei denen ein Teil der Subventionen an den Anbau von sowohl gesunden als auch nachhaltig produzierten Lebensmitteln geknüpft wird. Das bedeutet: mehr Gartenbauprodukte wie Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte und geringere Viehbestände.

Derzeit werde nur ein knappes Viertel der Agrarsubventionen für Gartenbauprodukte verwendet. Die restlichen Mittel werden für Getreide und Ölsaaten gezahlt (etwa ein Drittel), wovon ein Großteil in der Tierfütterung genutzt wird – oder gehen direkt an die tierische Erzeugung (Mastbetriebe und Milchviehhaltung), schreibt das Thünen-Institut weiter.

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Wenn Gesundheits- und Umwelteigenschaften Ziel wären

Würden die Agrarsubventionen vollständig zur Förderung von Nahrungsmitteln mit vorteilhaften Gesundheits- und Umwelteigenschaften verwendet, würde dies in den OECD-Ländern (u.a. EU, USA, Japan) zu einer Produktionssteigerung von Obst, Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten um 19 % führen, in Nicht-OECD-Ländern wie China, Russland oder Indien um 3 %. Die Treibhausgas-Emissionen würden leicht zurückgehen, vor allem wegen verringertem Konsum von Fleisch- und Milchprodukten und von Grundnahrungsmitteln, die mit der Zunahme von Gartenbauprodukten einhergingen (In OECD-Ländern -1,7 %, in Nicht-OECD-Ländern -0,2 %), heißt es.

Der Konsum von Obst und Gemüse würde aufgrund des veränderten Angebots deutlich ansteigen: um 10 % in den OECD-Ländern und um 5 % in Nicht-OECD-Ländern. Dies würde den Modellrechnungen zufolge die ernährungsbedingte Sterblichkeit um rund 440.000 Personen pro Jahr verringern.

Zielkonflikte

Die Studienergebnisse zeigen aber auch, dass es eine Reihe von Zielkonflikten gibt. Würden die Agrarsubventionen komplett abgeschafft, könnte das volkswirtschaftlich und ökologisch vorteilhaft sein, sich aber negativ auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken. Die Umlenkung aller Subventionen auf die Produktion von gesunden und klimaverträglich produzierten Lebensmitteln hingegen würde die Gesundheit der Bevölkerung verbessern und die Treibhausgas-Emissionen verringern, aber negative wirtschaftliche Auswirkungen haben, erklären die Wissenschaftler weiter.

Am vielversprechendsten habe sich ein Ansatz erwiesen, bei dem die Subventionen gleichmäßiger über alle Länder aufgeteilt und alle Zahlungen an den Anbau gesunder und klimaverträglich produzierter Nahrungsmittel gekoppelt werden. Aber auch wenn die Länder ihre derzeitigen nationalen Subventionsniveaus beibehielten und nur die Hälfte der Zahlungen koppelten, würde dies zu einer Verbesserung der Gesundheit und Nachhaltigkeit beitragen.

Die zähen Verhandlungen um die EU-Agrarreform hätten aber einen Eindruck davon gegeben, wie schwierig ein solches Unterfangen ist. Allerdings werde in weiten Kreisen der EU und des Vereinigten Königreichs inzwischen ein „Öffentliches Geld für öffentliche Güter“-Ansatz propagiert, bei dem die Landwirte stärker für ihr umweltbewusstes Handeln honoriert werden sollen.

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