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Thünen Institut schätzt Lage der deutschen Landwirtschaft 2030 ein

Das Thünen-Insitut beschreibt in einem jetzt veröffentlichten Referenzszenario, wie die Landwirtschaft im Jahr 2030 aussehen könnte. Es soll mehr Ölsaaten, mehr Milch und weniger Schweinefleisch geben

Lesezeit: 3 Minuten

Corona-Pandemie, Afrikanische Schweinepest, steigende gesellschaftliche Erwartungen bei Tierwohl und Nachhaltigkeit, veränderte Ernährungsgewohnheiten und die Verschärfung von Umweltauflagen zu Düngung und Pflanzenschutz führen zu hohen Unsicherheiten für die deutsche Landwirtschaft. Dazu kommen noch die laufenden Verhandlungen zur EU-Agrarpolitik nach 2020 und der Brexit, fasst Marlen Haß, Agrarökonomin am Thünen-Institut in Braunschweig, zusammen.

Sie hat mit ihren Kollegen ein Papier erstellt, dass die zu erwarteten Entwicklungen im deutschen Agrarsektor für die nächsten zehn Jahre auflistet. Das als "Baseline" veröffentlichte Dokument im Thünen Report 82 stützt sich auf bestimmte Annahmen zur Entwicklung äußerer Einflussfaktoren, zum Beispiel der Höhe des globalen Wirtschaftswachstums.

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Des Weiteren gehen die Experten davon aus, dass bereits beschlossene Änderungen in der Agrarpolitik umgesetzt werden und ansonsten die derzeitige Politik beibehalten wird. Die Thünen-Baseline stellt somit keine Prognose dar, sondern beschreibt ein Referenzszenario, mit dem sich Auswirkungen alternativer Politiken und Entwicklungen analysieren lassen.

In der Thünen-Baseline 2020-2030 werden Ergebnisse für Agrarhandel, Preise, Nachfrage, Produktion, Einkommen und Umweltwirkungen dargestellt. Dafür wurden Daten und Informationen berücksichtigt, die bis Februar 2020 vorlagen.

Mehr Ölsaaten, mehr Milch, weniger Schweinefleisch

Die Einschätzungen konzentrieren sich hauptsächlich auf die Entwicklung des deutschen Agrarsektors im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2017-2019.

Ackerbau:

Trotz aktueller Herausforderungen beim Rapsanbau, der die Rapsanbauflächen und Durchschnittserträge in den letzten Jahren sinken ließ, gewinnt der Anbau von Ölsaaten in der Projektion langfristig bis zum Jahr 2030 an Wettbewerbsfähigkeit und wird wieder deutlich ausgedehnt. Zurückzuführen ist das vor allem auf stärkere Preis- und auch Ertragssteigerungen im Vergleich zu Getreide.

Fleischproduktion:

Mit Blick auf die Entwicklung im Fleischsektor lassen höhere Umwelt- und Tierwohlstandards erwarten, dass sich das Produktionswachstum der vergangenen Jahre abschwächt, insbesondere in der Schweinefleischerzeugung. Die Geflügelfleischerzeugung hingegen wird bis zum Jahr 2030 noch leicht wachsen.

Milchproduktion:

Stabile Milchpreise und Milchviehbestände in Verbindung mit einer weiteren Steigerung der Milchleistung führen zu einem moderaten Anstieg der Milchanlieferungen.

Einkommen:

Das durchschnittliche reale Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe entwickelt sich über die Projektionsperiode rückläufig, erreicht 2030 aber immer noch das mittlere Niveau der letzten zehn Jahre.

Agrarhandel:

Mit Blick auf den weiter wachsenden globalen Agrarhandel verliert die EU zwar etwas an Bedeutung, kann ihre Exporte in Drittstaaten aber weiter steigern und so vom weltweiten Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum profitieren. Dabei liegen wichtige Zielmärkte vor allem auf dem afrikanischen und asiatischen Kontinent. Auch die Exporte nach Nordamerika nehmen weiter zu.

Umwelt:

Verschärfte Umweltauflagen führen bis zum Jahr 2030 zu einer rückläufigen Entwicklung der Stickstoffbilanzüberschüsse sowie der Treibhausgas- und Ammoniakemissionen.

Verringerter Fleischkonsum

In der aktuellen Thünen-Baseline haben die Wissenschaftler außerdem die Auswirkungen einer EU-weiten Reduzierung des Fleischkonsums untersucht. Die Berechnungen zeigen, dass bei einer sinkenden heimischen Nachfrage die Mengen, die nicht mehr in der EU absetzbar sind, nur teilweise in Drittstaaten exportiert werden können. Die Folge: Sinkende Erzeugerpreise für Fleisch und eine rückläufige Fleischerzeugung.

Der Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber der Baseline trifft insbesondere schweinehaltende Betriebe hart, da diese bereits in der Baseline nur geringe Margen erzielen. Die Umwelt profitiert hingegen: Durch einen Abbau der Tierbestände sinken die Stickstoffüberschüsse und Treibhausgas­emissionen in Deutschland. Auch global werden weniger Treibhausgase emittiert.

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