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Tierhaltungskennzeichnung: Färber vermisst tragfähiges Gesamtkonzept

Der Entwurf der Ampel für eine Tierhaltungskennzeichnung ist nach Einschätzung des CDU-Bundestagsabgeordneten nicht ausgereift und droht, die heimischen Erzeuger zu benachteiligen.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Auffassung vom Vorsitzenden des Bundestags-Ernährungsausschusses, Hermann Färber, könnte das Tierhaltungskennzeichen der Ampel in seiner geplanten Form noch zum Bumerang für die deutschen Ferkelerzeuger und andere Tierhalter werden.

Färber wies in dieser Woche nochmals darauf hin, dass aktuell lediglich eine Kennzeichnung für Mastschweine geplant ist. Das heißt, es gilt erst ab der zehnten Lebenswoche des Tieres und berücksichtigt nicht die Ferkelerzeugung.

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Mehr Ungerechtigkeit statt mehr Tierwohl

„Es können also künftig Ferkel aus anderen europäischen Ländern, wo sie betäubungslos kastriert wurden, über tausend Kilometer nach Deutschland importiert werden und so lange sie hier noch ein paar Wochen in bester Haltungsform gemästet werden, erhält dieses Fleisch dann beim Verkauf an der Ladentheke das höchste Label des Kennzeichnungsgesetzes für konventionell arbeitende Betriebe“, verdeutlichte der CDU-Politiker. Nach seiner Auffassung schafft dieses Tierhaltungskennzeichnungsgesetz nicht mehr Tierwohl, sondern mehr Ungerechtigkeit.

Da bereits heute jedes dritte Ferkel in Deutschland ein importiertes Tier ist, schafft dies Färber zufolge gegenüber den heimischen Ferkelerzeugern auf dem Markt eine zusätzliche Benachteiligung, da diese sich an die hohen deutschen Standards bei der Kastration der männlichen Tiere halten müssen. Es werde außerdem dazu führen, dass die Produktion noch mehr ins Ausland verlagert wird, was wiederum eine steigende Abhängigkeit bedeutet, warnte der Bundestagsabgeordnete.

Nur Bruchteil des Fleischmarktes erfasst

Außer der Ferkelerzeugung bleiben ihm zufolge weitere Punkte unberücksichtigt: So ist importierte Fleischware von der Kennzeichnung ebenso ausgenommen wie Fleisch in der Gemeinschaftsverpflegung und Systemgastronomie. Nach Färbers Rechnung werden also nur 20 % des Fleisches auf diese Weise gekennzeichnet sein.

„Die Koalition kündigt zwar an, dies in nächsten Schritten ändern zu wollen, aber all das auf europäischer Ebene gesetzlich umzusetzen, ist ein langer Weg“, konstatierte Färber. Offensichtlich sehe die Koalition keine Lösungen für diese Probleme und nehme es deshalb in Kauf, dass bis dahin tausende Betriebe aus der Schweinehaltung aussteigen werden.

Finanzierung des Stallumbaus fehlt nach wie vor

Der CDU-Politiker vermisst weiterhin eine Lösung zur Finanzierung der notwendigen Stallumbauten. Er weist darauf hin, dass die Borchert-Kommission dazu schon 2020 verschiedene Modelle aufgezeigt hatte, die auch von der Zukunftskommission Landwirtschaft mitgetragen wurden.

„Man kann zu den Empfehlungen stehen wie man will - aber wenn man sie ablehnt, muss man einen tragfähigen Gegenvorschlag vorweisen, der dem komplexen Thema und den vielen Stakeholdern gerecht wird“, meint Färber. Den Bauern werde aber keinerlei Perspektive aufgezeigt. Deswegen wird das Tierhaltungskennzeichen auch nicht mehr Tierwohl bringen, sondern lediglich ein paar zusätzliche fragwürdige Label für die Verbraucher und die Verlagerung der Produktion ins Ausland, so der Vorsitzende des Ernährungsausschusses.

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