Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Tierschutzlabel: Eier, Milch und Rinder kommen dazu

Der Deutsche Tierschutzbund sieht sein Tierschutzlabel auf dem richtigen Weg. 2016 will er das Label auch für Eier, Milch und Rindfleisch öffnen. Die teilnehmenden Betriebe steigen allerdings langsam.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Deutsche Tierschutzbund sieht sein Tierschutzlabel auf dem richtigen Weg. 2016 will er das Label auch für Eier, Milch und Rindfleisch öffnen. Die teilnehmenden Betriebe steigen allerdings langsam.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Der Deutsche Tierschutzbund ist zufrieden mit der Entwicklung seines Tierschutzlabels „Für Mehr Tierschutz“. Für das abgelaufene Jahr zieht er eine positive Bilanz. „Im Jahr 2015 fanden neue landwirtschaftliche Betriebe, Vertriebspartner und weitere Markenlizenznehmer den Einstieg ins Tierschutzlabel. Damit stieg auch die Zahl der Verkaufsstätten, in denen Produkte mit dem Tierschutzlabel erhältlich sind“, resümiert der Verband in dieser Woche.


Übersichtliche Zahl an Schweinebetrieben


Dabei ist die Anzahl der Betriebe, die beim Tierschutzlabel mitmachen noch übersichtlich. „Derzeit arbeiten sechs Schweinemastbetriebe nach den Kriterien der Einstiegsstufe, davon vier für Vion sowie jeweils ein Betrieb für LFW und Albfood“, teilt der Tierschutzbund in seiner Bilanz mit. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die nach den schärferen Kriterien der Premiumstufe arbeiten, liegt laut dem Tierschutzbund bei insgesamt 15 Mastbetrieben. Weitere Betriebe befänden sich in der Umstellung. Mit dem Unternehmen Tönnies befindet sich der Tierschutzbund in den Vorbereitungen für den Einstieg ins Labelprogramm. „Ab Januar werden erste Schweinemastbetriebe besucht, sodass im Laufe des Jahres 2016 mit ersten Betriebsumstellungen begonnen werden kann“, heißt es weiter.


Eierkennzeichnung wechsel von KAT zum Tierschuzlabel


Im Geflügelsektor produziert Wiesenhof in 27 nach den Kriterien des Tierschutzlabels zertifizierten Masthuhnbetrieben. Auch hier sei ein weiterer Ausbau geplant. Auf der Zielgeraden befindet sich laut dem Tierschutzbund die Zertifizierung von Eiern. Betriebe, die ihre Eier bislang unter „KAT Tierschutzgeprüft“ vermarktet haben, können nun das Label des Deutschen Tierschutzbundes führen. Das Angebot von tierischen Produkten aus Einstiegsstufe (Bodenhaltung) und Premiumstufe (Freilandhaltung) soll dadurch 2016 rasch steigen.


Als laufende Vertragspartner gibt der Tierschutzbund folgende Unternehmen an: VION, Wiesenhof, Ludwigsluster Wurst- und Fleischwaren, Edeka Minden-Hannover/Bauerngut, Edeka Südwest, Tönnies/Reisinger und Albfood. Im Lebensmitteleinzelhandel wären die Produkte mit Tierschutzlabel auch bei Lidl, Kaiser´s Tengelmann, Famila, Markant, Citti, Netto, Real, Hit, Edeka Nord und NP Discount verfügbar. Eier mit Tierschutzlabel sollen in Kürze bei Globus, Hit, Famila, Lidl und Edeka Südwest erhältlich sein.


Label mit politischer Dimension


Der Verband wertet seinen Labelprozess als politischen Erfolg, weil die Debatte um die Kennzeichnung und über gesetzliche Haltungsvorschriften zugenommen habe. Skeptischer äußert sich dazu Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Er müsse feststellen, dass das vom BMEL geförderte Tierschutzlabel vom Deutschen Tierschutzbund in einem Nischenbereich gut ginge, so Schmidt in dieser Woche gegenüber top agrar. Den Sprung in den großen Markt hätte es bisher verfehlt. „Wir werden nachprüfen müssen, woran das liegt“, kündigte Schmidt gegenüber top agrar an. Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, gibt zu, dass dass er sich eine schnellere Entwicklung in der Breite gewünscht hätte. Der Handel agiert laut Schröder bisher noch zu zögerlich, dem Label Platz einzuräumen.


2016 Ausweitung auf Milch und Rinder


Für das Jahr 2016 plant der Deutsche Tierschutzbund, das Tierschutzlabel auch auf Milchkühe auszuweiten. Damit kommt ein Label für Milch und Rindfleisch mit in das Programm. Dazu würden derzeit die Standardsetzungen für Milchkühe und die Rinder erarbeitet.


Der Tierschutzbund hatte im Januar 2013 ein Tierschutzlabel für Geflügel- und Schweinefleisch eingeführt. Das Bundesagrarministerium hatte unter Leitung von Ilse Aigner die Entwicklung des freiwilligen Tierschutzlabels im Rahmen eines Forschungsprojektes finanziell gefördert. Insgesamt hat sich das BMEL in der Anfangsphase mit 1 Mio. € an dem Projekt beteiligt. Als Gegenkonzept hat der Deutsche Bauernverband gemeinsam mit Handelsunternehmen die Initiative Tierwohl gegründet. Seit 2015 können Landwirte an diesem Bonunsprogramm für Tierschutzleistungen teilnehmen. Das daraus erzeugte Fleisch erhält jedoch kein eigenes Label.


Hintergrund:


Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.