Landvolk
Tierwohl-Verbesserungen scheitern an der Genehmigungspraxis
Die Genehmigungsbehörden sind ähnlich verunsichert wie die Landwirte selbst und wissen aktuell nicht, welche Gesetze sie bei den Umbauplänen der Landwirte anwenden sollen.
Alle reden über Tierwohl, kaum jemand will dafür Geld ausgeben. Diesen Eindruck zumindest erwecken Umfragen der Hochschule Osnabrück, sagt Landvolkvizepräsident Jörn Ehlers.
„Wir Tierhalter sehen uns immer mit der Forderung konfrontiert, noch mehr für das Tierwohl umzusetzen“, sagt er. Er weiß um diese Bereitschaft bei den Landwirten, aber die können ihre Absichten kaum in die Tat umsetzen. Gründe dafür sieht Ehlers nicht nur in der unzureichenden Honorierung über den Preis. Noch mehr hadert er mit der schleppenden Genehmigungspraxis.
Verbesserungen in den Ställen unter dem Gesichtspunkt „Mehr Tierwohl“ erfordern zumeist bauliche Anpassungen. „Seien es größere Buchten für die Schweine, mehr Liegeflächen oder auch der Auslauf ins Freie – um hier zu Verbesserungen zu kommen, müssen wir Tierhalter immer unsere Ställe umrüsten“, beschreibt Ehlers, der selbst Schweinehalter ist. Für alle Bau- oder auch Umbaumaßnahmen benötigen die Tierhalter eine Baugenehmigung. „Die gibt es derzeit aber bei kaum einer Genehmigungsbehörde“, schildert der Landvolkvizepräsident die zweite noch größere Klippe.
Die Genehmigungsbehörden sind ähnlich verunsichert wie die Landwirte selbst und wissen aktuell nicht, welche Gesetze sie bei den Umbauplänen der Landwirte anwenden sollen. Häufig stehen den Wünschen der Landwirte nach mehr Tierwohl die Vorschriften zum Immissionsschutz direkt konträr gegenüber. „Diese Zwickmühle muss der Gesetzgeber auflösen“, verdeutlicht Ehlers. Bislang aber erkennt er hier keine Bereitschaft, dieses grundsätzliche Problem tatsächlich aufzuarbeiten. Nicht nur das Landvolk, auch einzelne Landwirte haben immer wieder auf das Dilemma hingewiesen, echte Lösungsvorschläge dagegen vermissen sie bislang.
von Gregor Grosse-Kock
Tierwohl
Gilt generell! Es kann doch nicht Angehen das wir Tierhalter uns durch die Diskussion über Tierwohl und die geringfügigen Zahlungen aus dem Handel die Fähigkeit absprechen lassen Tierwohl zu betreiben - egal wie alt ein Stall ist -wenn er gut aufgepasst wurde! Produktionseinheiten die ... mehr anzeigen bezahlt sind helfen am ehesten zum Einkommen beizutragen! Wir sollten die Deutungshoheit darüber zurück gewinnen! Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche, deshalb mehr Kreisveterinäre und nicht noch mehr Politik aus Düsseldorf und Berlin. weniger anzeigen
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Die unsägliche Diskussion um das Tierwohl kann bei Anwendung eine gesunden Menschenverstands enden: Ist es nicht Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg, das es den Tieren gut geht und diese sich in den Stallungen wohl fühlen und von den Tierhaltern behandelt werden, wie diese ... mehr anzeigen selbst behandelt werden möchten. Respekt und Achtung im Umgang mit der Schöpfung war noch nie verkehrt! Geht es nicht auch uns so: geht es uns gut, werden wir geschätzt, so ist unsere Leistung auch besser als wenn die "Chemie" nicht stimmt. Ist Dienst nach Vorschrift ist zu wenig, um erfolgreich zu sein? K. Riedesser weniger anzeigen
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von Thomas u. Helmut Gahse GbR
Pulver trocken halten
und abwarten bis überhaupt erkennbar wird, welche Vorschriften am Ende umgesetzt werden müssen. Sonst besteht die Gefahr beim Umbau gleich wieder Fehlinvestitionen getätigt zu haben.
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