Kartoffelknollen gehören aufgrund ihres hohen Wassergehaltes zu den beschädigungsempfindlichsten Erntegütern in der Landwirtschaft. Außerdem müssen beim Roden von dem aufgenommenen Damm etwa 90 % abgetrennt werden, um beimengungsfreie Knollen zu erhalten. Erntebeschädigungen gehören daher immer wieder zu den größten Qualitätsmängeln, so die Versuchsstation Dethlingen. Der Erhalt eines durchgehenden Erdpolsters bis zum Ende des Siebkanals ist die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Erntebeschädigungen. Dazu bieten sich unter trockenen Bodenbedingungen folgende Maßnahmen an:
Auf beimengungsarmen Standorten Rodetiefe vergrößern. Übergang Schar-/Siebkette minimieren, Siebkettengeschwindigkeit reduzieren oder Siebkette mit geringerer Teilung aufziehen, Fahrgeschwindigkeit bei gleich bleibender Motordrehzahl erhöhen, Siebkettenrüttler mit permanenter Bewegung vom Antrieb trennen.
Gleichzeitig sollten täglich Beschädigungsproben von 50 mittelgroßen Knollen gezogen, über Nacht warm gestellt und am nächsten Tag bonitiert werden. Nur so ist der Überblick über das Beschädigungsniveau des Erntegutes und eine zeitnahe Reaktion auf überhöhte Werte möglich. Durch die frühe Ernte in diesem Jahr kann bei höheren Knollentemperaturen mit entsprechend verminderter Beschädigungsempfindlichkeit gerodet werden. Gleichzeitig fördert die Wärme die Entwicklung der Nassfäulebakterien. Wichtige Voraussetzungen für die Vermeidung von Fäulnis im Lager sind:
Keine Knollentemperaturen über 22 °C, beschädigungsarme Ernte = keine Eintrittsöffnungen für die Bakterien, faule Kartoffeln möglichst früh und vollständig auf dem Roder auslesen, Eigenbewegungen, Fallstufen und zusätzliche Beschädigungen bei Transport und Einlagerung vermeiden, sofortige Abtrocknung der Knollen nach der Einlagerung, kritische Partien rasch auf unter 10 °C