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Tönnies: „Ich habe Putin versprochen, mich in Russland zu engagieren“

Die Ankündigung von Clemens Tönnies, in Russland selbst Schweine zu mästen und Ackerbau zu betreiben, hat bei den deutschen Bauern für allerhand Spekulationen gesorgt. Lässt Tönnies die heimische Mast auf Dauer im Stich und ist dann nicht mehr auf deutsche Schweine angewiesen? Im Interview bezieht er Stellung...

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ankündigung von Clemens Tönnies, in Russland selbst Schweine zu mästen und Ackerbau zu betreiben, hat bei den deutschen Bauern für allerhand Spekulationen gesorgt. Lässt Tönnies die heimische Mast auf Dauer im Stich und ist dann nicht mehr auf deutsche Schweine für den Export angewiesen? Im Wochenblatt Westfalen-Lippe erklärte er jetzt erstmals, was es mit dem Engagement auf sich hat.

 

So sei Russland als einer der größten Märkte für Schweinefleisch unheimlich wichtig. Tönnies liefert bislang vor allem bestimmte Teilstücke, Bäuche oder auch Speckseiten in das Land, halbe Schweine dagegen nicht. Mit dem Plan, jetzt auch in Russland selbst Schweine zu erzeugen, komme er dem Wunsch von Präsident Putin nach. „Ich habe Putin versprochen, mich auch in Russland zu engagieren“, so Tönnies. „Das bedeutet, dass unser Unternehmen nicht nur Fleischwaren ins Land bringt und verkauft, sondern auch vor Ort etwas produziert. Das ist der Regierung in Moskau wichtig. Wer meint, nur exportieren zu wollen, ohne sich selbst im Land auch zu engagieren, liegt falsch“, so der Unternehmer.

 

Seine Aktivitäten in Russland umfassten daher auch die Produktion von Schweinen, da fertige Schlachtschweine dort im freien Markt praktisch nicht zu kaufen sind. Die eine Hälfte der Schweineproduktion läuft laut Tönnies über die Hauswirtschaften im allerkleinsten Maßstab. Und die andere Hälfte sei komplett vertikal integriert. „Das bedeutet: wer von außen kommt und schlachten will, muss im Prinzip auch selbst das landwirtschaftliche Geschäft übernehmen.“

 

Unabhängiger von den deutschen Lieferanten wolle sich Tönnies dagegen absolut nicht machen, erklärt der 57-Jährige. Mit einem Schweinebestand von 17 Mio. Tieren sei der russische Markt knapp versorgt. Theoretisch könnte er nach Ansicht des Unternehmers aus Rheda-Wiedenbrück  gut und gerne das Doppelte

aufnehmen – mindestens 40 Mio. Tiere! „Wir planen in der Endstufe, also so in drei bis vier Jahren, rund 1,5 Mio. Schweine jährlich zu mästen, zu schlachten und zu zerlegen. Dabei geht es um 18 landwirtschaftliche Anlagen mit insgesamt 60.000 ha Ackerland, Sauenhaltung in Einheiten zu je 2.500 Tieren und angeschlossener Mast“, erklärte er gegenüber dem Wochenblatt. Die Betriebe seien in den Gebieten Woronesch und Belgorod, ziemlich im Westen der Republik, wo die beste Schwarzerdeböden sind.

 

Die deutschen Landwirten beruhigt Tönnies, das Marktpotenzial in Russland sei gewaltig. Da störten die paar Schweine, die man selbst produziere den Export überhaupt nicht. „Und ganz abgesehen davon: Unsere Betriebe in Deutschland leben davon, dass wir hier Schweine schlachten. Wir sorgen schon dafür, dass die Anlagen ausgelastet werden. Bei aller Begeisterung für den Export steht doch fest: Deutschland bleibt für uns der wichtigste Absatzmarkt“, so der Firmenchef. Er sei sehr stolz auf das, was die Landwirte leisten. Sie machten einen guten Job und dürften sich angesichts der zunehmenden Kritik an der Veredelungswirtschaft nicht in die Defensive drängen lassen.

 

Im lesenswerten Interview geht Clemens Tönnies weiter auf den seiner Ansicht nach falsch verstandenen Vorschlag zur Auslaufhaltung, zum Thema Tierwohl und zu der Kritik an den Dumpinglöhnen in der Schlachtbranche ein. Jetzt im Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe 49/2013 ab S. 18.

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