Zwar ist der Ausstoß der Treibhausgase durch die europäische Landwirtschaft seit dem Referenzjahr 1990 um 20 % zurückgegangen, für das vergangene Jahrzehnt lassen sich indes allem Anschein nach jedoch keine Einsparungen vorweisen.
Einem aktuellen Bericht der Europäischen Kommission zufolge stagnieren die Kohlenstoffemissionen des Agrarsektors seit 2010. Daher sei eine weitere Reduzierung erforderlich, um die ehrgeizigen Klimaziele der EU für 2030 - nämlich mindestens 55 % der Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 einzusparen - zu erreichen, stellte die Kommission in Brüssel klar.
Zwar seien die landwirtschaftlichen Produktionsmengen in der Berichtsperiode gewachsen, was auf Erfolge hinsichtlich des Klimafußabdrucks je Produktionseinheit hindeute, so die Brüsseler Behörde. Nichtsdestoweniger müssten die Gesamtemissionen des Agrarsektors aber weiter gesenkt werden, um die EU-Klimaziele für 2030 zu erfüllen.
In dem Zusammenhang stellt die Kommission auch fest, dass in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) die Verringerung der Emissionen aus bewirtschafteten landwirtschaftlichen Böden mehr Berücksichtigung finde als die der Emissionen von Nutztieren. Der Beitrag einiger, in erster Linie freiwilliger GAP-Maßnahmen zu den Klimazielen hänge allerdings davon ab, inwieweit die Mitgliedstaaten und Landwirte diese tatsächlich auch umsetzten respektive anwendeten.
Mehr Klimaschutz kann dem Bericht zufolge hauptsächlich durch eine extensive Weidehaltung und den Schutz bestehender Kohlenstoffbestände durch die Erhaltung von Dauergrünland erreicht werden. Der wichtigste Beitrag im Rahmen des Ackerbaus sei die Förderung von stickstoffbindenden Pflanzen sowie einer Bodenbewirtschaftung, mittels derer die Kohlendioxidemissionen reduziert würden.
Die bisherige GAP hat laut Bericht bei intensiv bewirtschaftetem Grünland und beim Ackerbau nur zu wenigen positiven Klimaeffekten geführt.