Elke Twesten, die frühere Abgeordnete der Grünen im niedersächsischen Landtag, die mit ihrem angekündigten Wechsel zur CDU-Fraktion die rot-grüne Regierung in Niedersachsen um die Mehrheit bringt, begründet ihren Parteiwechsel mit Kritik am Kurs der Grünen unter anderem bei den Themen Wolf und Deichsicherheit.
Damit weist sie Kritik aus ihrer Partei zurück, sie habe aus rein persönlicher Enttäuschung gehandelt, weil sie von ihrer Partei nicht mehr als Direktkandidatin für die nächsten Landtagswahl aufgestellt worden sei. In einem "Statement an die Landespressekonferenz" weist sie auch den Vorwurf zurück, die CDU in Niedersachsen habe ihr für den Parteiwechsel etwas versprochen.
Sie habe sich nicht "kaufen" lassen und sei auch nicht Teil einer "Intrige", schrieb Twesten. Das seien "haltlose Unterstellungen", da sie bei der kommenden Wahl nicht für die CDU in den Landtag einziehen könne. Die wahren Gründe sind laut Twesten rein inhaltlicher Natur. Sie begründete ihren Austritt bei den Grünen nach 20 Jahren damit, dass ihre parteiinterne Kritik sei ignoriert und Sorgen der Bürger nicht berücksichtigt worden.
Twesten erklärte, die Fraktionsspitze der Grünen und auch Grünen-geführte Ministerien hätten "meine Kritik am Kurs" ignoriert. Sie wirft ihrer Ex-Partei vor, Infrastrukturmaßnahmen zu blockieren. Außerdem habe man beim "Thema Wolf und Deichsicherheit" die Sorgen der Menschen überhört. Damit kritisiert Twesten vor allem die Arbeit von Umweltminister Stefan Wenzel und auf die Arbeit von Landwirtschaftsminister Christian Meyer.
In grünen und roten Kreisen werden Twestens Motive bezweifelt. Die "Nordwest Zeitung" zitiert den Parlamentarischen Geschäftsführer der Grünen-Fraktion im Landtag, Helge Limburg und den früheren Landtagspräsident Rolf Wernstedt (SPD), denen Twesten wörtlich gesagt haben soll, ein "unmoralisches Angebot der CDU" erhalten zu haben.
Die Spitzen aller Landtagsfraktionen treffen sich am Montag mit Ministerpräsident Weil, um den Weg zu raschen Neuwahlen auszuloten. Denkbar ist ein gemeinsamer Antrag zur Selbstauflösung des Landtags. Möglicher Wahltermin: Der 24. September, der Tag der Bundestagswahl.