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Landwirtschaft der Zukunft

UBA-Präsident Messner für Gesellschaftsvertrag und verlässliche Perspektiven

Der neue Präsident des Umweltbundesamtes wirft u.a. der Landwirtschaft vor, zu lange auf Zeit gespielt und es versäumt zu haben, rechtzeitig notwendige Korrekturen vorzunehmen.

Lesezeit: 2 Minuten

Verlässliche Perspektiven für den aus seiner Sicht unerlässlichen Wandel der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit fordert der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Prof. Dirk Messner.

„Wir brauchen einen Konsens über die erforderlichen Veränderungen in der Landwirtschaft in dieser Dekade“, sagt Messner im Interview mit AGRA-EUROPE. Dazu beitragen könne ein Gesellschaftsvertrag, der eine gemeinsame Orientierung für eine Landwirtschaft biete, „die die Ökosysteme nicht dauerhaft überfordert“.

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Der UBA-Präsident begrüßt die geplante Einrichtung einer Zukunftskommission Landwirtschaft und erwartet, dass sie „auf dem Weg zu einem Konsens vorankommt“. Politik und Landwirtschaft wirft Messner vor, sie hätten in der Agrarumweltpolitik zu lange auf Zeit gespielt und es versäumt, rechtzeitig notwendige Korrekturen vorzunehmen. Das habe dazu geführt, dass der Handlungsdruck immer stärker geworden sei.

Der renommierte Nachhaltigkeitsforscher bezeichnet die ökonomischen Interessen der Landwirtschaft als legitim. Eine starke und leistungsfähige Landwirtschaft in Deutschland sei notwendig, „um unsere Ernährungssicherheit zu gewährleisten“. Messner plädiert für einen Mix aus Ordnungsrecht und Anreizen, um Umweltziele in der Landwirtschaft zu erreichen. Vor dem Einsatz von frischem Geld müsse es aber darum gehen, bestehende Zahlungen in der EU-Agrarpolitik zielgerichteter einzusetzen.

Der Behördenchef ist gegen eine generelle Systemumstellung auf den Ökolandbau und verteidigt quantitative Reduktionsziele beim Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel.

Investition in Pluralismus

Messner bekräftigt sein Interesse an Gesprächen mit Landwirten und zeigt Verständnis für Befürchtungen, dass Umweltauflagen für Betriebe existenzbedrohend sein können: „Wenn das so ist, muss man überlegen, Regeln anzupassen oder Unterstützung zu gewähren.“

Die Aufgabe des UBA in der agrarpolitischen Auseinandersetzung besteht dem Präsidenten zufolge in der Bereitstellung wissenschaftlicher Grundlagen und Argumente, um dem drohenden Kollaps von Ökosystemen entgegenzuwirken. Die Unterstützung der Verbändeplattform bei der Erarbeitung von Gegenpositionen in der EU-Agrarpolitik ist für Messner „eine Investition in Pluralismus und demokratische Gesprächskultur“.

Im Klimawandel sieht der UBA-Präsident die Landwirtschaft mittel- und langfristig als Opfer. Die Auswirkungen würden aber überwiegend erst in einigen Jahrzehnten „mit ihrer vollen Wucht spürbar“ sein. Für die Landwirtschaft dieser Generation seien die Wirkungen des Klimawandels noch nicht hoch genug, „um einen Leidensdruck zu erzielen, der Veränderung erzwingt“.

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