Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Zersiedelung

UBA-Präsident Messner wünscht sich Mengenvorgaben beim Flächenverbrauch

Seit 20 Jahren redet die Politik von der Begrenzung des täglichen Flächenverbrauchs. Erreicht hat sie nichts. Die Zersiedelung kann nur gestoppt werden, wenn Alle - auch die Länder - mitziehen.

Lesezeit: 3 Minuten

Größere politische Anstrengungen in der Flächenpolitik mahnt der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Prof. Dirk Messner, an. „Wir brauchen verbindliche Mengenvorgaben für den Flächenverbrauch“, sagt Messner im Interview mit AGRA-EUROPE. Nur dann wird seiner Auffassung nach der Druck ausreichend groß sein, um die auf nationaler und europäischer Ebene gesteckten Ziele zu erreichen.

Der UBA-Präsident weist darauf hin, dass die Reduzierung des Flächenverbrauchs seit fast 20 Jahren als Schlüsselindikator in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung stehe. Die seither erreichten Fortschritte hält er für unzureichend: „Jeden Tag bebauen und versiegeln wir 56 ha überwiegend fruchtbaren landwirtschaftlichen Bodens.“ Das zeige, „so richtig weit sind wir noch nicht gekommen.“

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Im Ergebnis lasse sich feststellen, „der Umgang mit den kostbaren Flächen ist nicht nachhaltig.“ Die Zersiedelung schade den Lebensräumen vieler Arten, belaste Boden und Grundwasser; neue Straßen führten zu mehr Verkehr und damit zu mehr Lärm und Abgasen.

Gefordert sieht Messner auch die Landwirtschaft. Sie müsse dafür Sorge tragen, dass standortangepasst gewirtschaftet werde. Dazu gehöre, „bei den Fruchtfolgen auf Vielfalt zu setzen, den Humus zu erhalten und möglichst auf Pestizide zu verzichten.“

Bundesländer müssen mitspielen

Messner hält sowohl das nationale 30 Hektar-x-Ziel beim Flächenverbrauch als auch das von der Europäischen Kommission ausgegebene Netto-Null-Ziel bis 2050 nur dann für erreichbar, wenn sie rechtlich bindend werden.

Positiv wertet er einen Handel mit Flächenzertifikaten, beurteilt dessen politische Umsetzbarkeit aber skeptisch. Alternativ komme eine verbindliche Mengenbegrenzung über die Raumordnung in Frage. Entscheidend für jedwede Fortschritte sei, „dass die Bundesländer mitspielen.“ Eine wichtige Aufgabe der kommenden Bundesregierung bestehe darin, sich mit den Ländern auf Ziele zu einigen und einen gemeinsamen Handlungsrahmen abzustecken.

Differenziert beurteilt Messner die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Flächenverbrauch. Der zusätzliche Schub für das Homeoffice sei aus Umweltperspektive positiv, weil sich dadurch weniger Pendelwege ergäben; das könne ein großer Gewinn für die Umwelt sein.

Noch nicht abzusehen sei derzeit, wie die modernen Arbeitsformen sich auf die Suburbanisierung auswirken. Sollte es im Nachgang der Corona-Pandemie zu einer neuen Suburbanisierung kommen, müsse man versuchen, dies nachhaltig zu gestalten. „Wenn wir stadtnah gute Angebote für umweltfreundliche Wohnformen schaffen und so flächen- und ressourcensparend bauen, glaube ich nicht, dass mehr Homeoffice automatisch auch zu mehr Flächenverbrauch führt“, so der Behördenchef.

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.