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EUROPA/Antibiotikaresistenzen

Umsichtiger Einsatz von Antibiotika bei Tieren

Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde (Efsa) und der Europäische Rechnungshof (ERH) verstärken Anstrengungen gegen Antibiotikaresistenzen. EU-Gelder sollen zielführend eingesetzt werden und die Anwendung von Antibiotika bei Nutztieren drastisch reduziert werden. Jährlich sterben über 30.000 EU-Bürger aufgrund von Antibiotikaresistenzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde (Efsa) schlägt Alarm: Antibiotikaresistenzen bei Tier und Mensch werden zu einem immer größeren Problem. Mehr als 30.000 Menschen sterben jährlich in der EU, weil die Keime gegen Antibiotika resistent werden.

Häufiger Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren fördert die Entstehung von resistenten Keimen. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis forderte die EU-Mitgliedstaaten am Dienstag in Brüssel auf, ihre Anstrengungen im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen in der Forschung zu koordinieren und zu verstärken.

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Laut EFSA-Bericht sind Resistenzen im Schweinestall in Deutschland und Spanien besonders hoch ausgeprägt. Die Antibiotika Ampicillin, Tetracyclin und Sulfamethoxazol würden dort in mehr als 70 Prozent der Proben Resistenzen aufweisen, betonte die Efsa-Behörde am Dienstag in einem am italienischen Sitzort Parma veröffentlichten Bericht. In der Humanmedizin sei dagegen Griechenland am stärksten von Antibiotikaresistenzen betroffen.

Gleichzeitig kündigte der Europäische Rechnungshof (ERH) ebenso am Dienstag an, alle EU-Agenturen unter die Lupe nehmen zu wollen, um den Kampf gegen antibiotikaresistente Bakterien mit EU-Geldern so effektiv wie möglich zu gestalten.

Durch arzneimittelresistente Bakterien verursachte Infektionen führen in der EU in jedem Jahr zum Tod von etwa 33.000 Menschen und zu wirtschaftlichen Verlusten von rund 1,5 Milliarden Euro, führte der ERH an. Die Weltbank warnte, dass derartige Infektionen bis zum Jahr 2050 weltweit genauso große wirtschaftliche Schäden zur Folge haben könnten, wie die Finanzkrise des Jahres 2008.

Der Europäische Rechnungshof veröffentlichte daher eine Prüfungsvorschau zu den EU-Maßnahmen zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz. "Antibiotikaresistenz ist eines der besorgniserregendsten Gesundheitsrisiken unserer Zeit“, heißt es einer am Dienstag veröffentlichten-Presseerklärung.

"Der Fokus unserer Untersuchung wird auf den EU-Maßnahmen zur Förderung eines umsichtigeren Einsatzes von Antibiotika bei der Behandlung von Infektionen sowie auf der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden liegen”, erklärte Janusz Wojciechowski, verantwortlicher Mitarbeiter des Europäischen Rechnungshofs.

Liese: “Häufiger Einsatz von Antibiotika bei Tieren fördert die Entstehung von resistenten Keimen”

Insbesondere wollen die ERA-Prüfer den Fragen nachgehen, inwieweit die von der EU angesetzten Gelder dem angestrebten Ziel dienen. Ferner soll untersucht werden, ob die EU-Mittel einen wirksamen Beitrag zur Verringerung der Antibiotikaresistenzen und zur Förderung eines umsichtigen Einsatzes von Antibiotika bei der Behandlung von Tieren leisten.

Das Europäische Parlament (EP) hatte bereits 2018 die EU-Tierarzneimittel-Richtlinie nach jahrelangen Beratungen geändert. “Häufiger Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren fördert die Entstehung von resistenten Keimen. Diese Keime können dann zum Beispiel von Landwirten oder Tierärzten in Krankenhaus getragen werden und dort zu Problemen führen“, so der CDU-Europaabgeordnete und Kinderarzt Dr. Peter Liese gegenüber top agrar.

So dürfen beispielsweise künftig sogenannte Reserveantibiotika (das sind solche Antibiotika, die beim Menschen als letztes Mittel eingesetzt werden, wenn sonst nichts mehr hilft) bei Tieren generell nicht mehr zur Anwendung kommen. „Außerdem muss der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung europaweit streng überwacht werden mit dem Ziel, ihn deutlich zurück zu fahren“, so Liese.

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