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Landesbauerntag

Schwarz: Umweltschutz für Landwirte rentabel machen

Diskussionen über Zukunftskonzepte und ermutigende Worte für die Landwirte dominierten den Bauerntag in Schleswig-Holstein. Im Mittelpunkt standen die Perspektiven der zukünftigen Landwirtschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Diskussionen über innovative Zukunftskonzepte und ermutigende Worte für die Landwirte dominierten den Bauerntag in Schleswig-Holstein am vergangenen Freitag. Im Mittelpunkt standen dabei die Perspektiven der zukünftigen Landwirtschaft.

Über viele Jahrzehnte war der Besuch des Bauerntages rot im Kalender der Landwirte und Ehrengäste angestrichen. Am vergangenen Freitag fand der Bauerntag unter dem Titel „Perspektiven für unsere Landwirtschaft“ erstmals ohne Publikum statt und wurde live gestreamt. Referentinnen und Referenten aus Landwirtschaft, Politik und Wissenschaft kamen in Schleswig-Holstein zum agrarpolitischen Diskurs zusammen.

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Zielbilder der Landwirtschaft kommunizieren

Ermutigende Signale sendete Werner Schwarz, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, an die Landwirte. „Deutschland liegt im Lebensmittelnachhaltigkeitsindex weltweit auf dem vierten Platz. Wir stehen im Umgang mit Land, Wasser und Luft weit vorne.“ Um die Entwicklung der zukünftigen Landwirtschaft mitzubestimmen, sei Schwarz zufolge ein konsequentes Einbringen der Landwirte in den öffentlichen Diskurs nötig. Das beginne schon mit einer zielführenden Kommunikation: „Wir müssen die Zielbilder der Landwirte nach außen kommunizieren: Der Landwirt als Nahrungs- und Artenvielfaltsproduzent, Klimalandwirt, regionaler Energiewirt oder regionaler Anbieter von Nahrungsmitteln.“

Entlohnung für Ökosystemleistungen

Prof. Dr. Dr. Christian Henning, Prodekan der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, sah deutliche Chancen für Landwirte und Verbraucher in der zukünftigen Ausgestaltung einer nachhaltigen Landwirtschaft. Die Ökosystemleistungen, die Landwirte erbringen, seien „Luxusgüter“, deren Leistung entsprechend entlohnt werden müsse.

Hier ist Henning zufolge die Politik gefragt: Sie muss die Bereitstellung dieser Güter mit innovativen Steuerungsmechanismen effizient gestalten. Damit soll die unternehmerische Innovationskraft der Landwirte für das Gemeinwohl nutzbar gemacht werden, heißt es. Das könnte über digitale Handelsplattformen für Umweltschutzrechte erfolgen, so der Vorschlag des Prodekans. Die Grundidee bestehe im CO2-Zertifikatehandel zwischen Unternehmen, aber auch zwischen Gesellschaft und Unternehmen.

„Eine angemessene Entlohnung stellt für Landwirte den Anreiz dar, nachhaltige Technologien zu finden oder zu implementieren.“ Henning gab aber zu bedenken, dass eine gesellschaftliche Abwägung zwischen den Zielen nötig sei: „Wir können nicht jeden Käfer und jede Biene retten, nicht jedem Landwirt langfristig eine Überlebensstruktur geben, und wir werden nicht alle Menschen sofort vom Hunger befreien. Deshalb brauchen wir dynamische Instrumente, die an unsere Ziele anpassbar sind.“

Zusammenarbeit von LEH und Landwirtschaft

Der Vorsitzende des WWF, Dr. Valentin von Massow, betonte, dass es in der Landwirtschaft einiges aufzuholen gebe, um die Natur- und Klimaschutzziele zu erreichen. Zugleich sah er die Landwirtschaft in einigen Punkten als Problemlöser.Konkret lieferte er folgendes Praxisbeispiel: Das Pilotprojekt eines Bioverbandes in Kooperation mit dem LEH stellt den Erhalt der Artenvielfalt durch die Landwirte für den Verbraucher in den Vordergrund. Landwirte, die sich an dem Projekt mit vorgegebenen Maßnahmen beteiligen, erhalten über den Supermarkt eine Entlohnung vom Verbraucher. Die erste Stufe des Pilotprojekts lief sehr erfolgreich und wird nun weiter ausgerollt.

„Das Projekt hat längst nicht alle Antworten. Aber es ist die Art von Zusammenarbeit zwischen Handel, Landwirtschaft und der Naturseite, um zu versuchen, die Naturleistung der Landwirtschaft in Wert zu setzen. Welche Systeme sich etablieren, bleibt offen, aber am Ende ist das der Weg nach vorne.“

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