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Unerhört: VW weist Kunden auf „Gefahren“ tierischer Produkte hin

Die Restaurants der VW-Autostadt werben für ihre drei Ernährungsstile vital, vegetarisch, vegan. Dabei listen die Küchenchefs alles an Risiken und Vorurteilen gegenüber tierischen Produkten auf, die es gibt. So dürften diejenigen, die Fleisch und Eier essen oder Milch trinken bei den Gefahren gar nicht mehr leben...

Lesezeit: 3 Minuten

In Wolfsburg bei der VW-Autostadt, wo man seinen Neuwagen abholen kann, gibt es zehn Restaurants. Einige werben nun damit, dass man hier die drei Ernährungsstile "vital, vegetarisch, vegan“ kennenlernen und sich über die Herkunft, Geschmack und Zubereitung der Produkte informieren kann.


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Ärgerlich aus Sicht der Bauern ist dabei, dass die Küchenchefs dazu Literatur zitieren, die allerhand Negatives über die Tierhaltung anführt. So sei das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten bei Fleischessern gegenüber Vegetariern ebenso erhöht wie das Krebsrisiko.


Zudem könne die „Antibiotika- und Hormonbelastung von Fleischprodukten“ zu gesundheitlichen Problemen führen. Durch übermäßige Hormonbehandlung und Zufuhr von Antibiotika würden Schweine aus Mastbetrieben als besonders problematisch gelten, heißt es. Schweinefleisch habe außerdem einen hohen Fett- und Cholesteringehalt sowie eine hohe Histamin-Konzentration (Allergieauslöser). Und durch die Verfütterung genveränderter Futterpflanzen sei ein Gesundheitsrisiko für die Verbraucher nicht auszuschließen.


Und weiter heißt es wörtlich auf der Homepage: „Tierische Milch enthält alle Medikamente, mit denen das milchgebende Tier behandelt oder gefüttert wurde: Antibiotika, Wurmkuren. Diese werden im Darm nicht aufgeschlossen und gelangen teilweise direkt ins Blut. Durch die Verfütterung genveränderter Futterpflanzen ist ein Gesundheitsrisiko für die Verbraucher auch bei Milchprodukten nicht auszuschließen. Wer diese Risiken minimieren möchte, sollte konsequent nur Bio-Produkte verwenden.“



Außerdem warnen die VW-Köche, dass Kuhmilch Wachstumsfaktoren (IGF-1⁄IFG-2) enthält, die in Studien mit der Entstehung von Tumoren wie Brust-, Darm- und Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden. Alternativen seien daher Hafer-, Dinkel- oder Mandelmilch.



Auch die Eier kommen nicht gut weg. Sie würden „reichlich Cholesterin sowie den höchsten Anteil an Fäulnisbakterien aller Nahrungsmittel“ enthalten. Da auch Eier Rückstände von Antibiotika und anderen Medikamenten enthalten könnten, sei auch hier ein konsequenter Einsatz von Bio-Eiern zu empfehlen.


Bauernverband verärgert


Der Bauernverband Schleswig-Holstein war auf diese unerhörten Aussagen aufmerksam geworden und nennt sogar noch weitere Passagen: „Wäre die Erde eine Köchin, würde sie sich an den meisten Tagen für vegane oder vegetarische Rezepte entscheiden. Denn das Züchten und Mästen von Rindern, Schweinen und anderem Schlachtvieh verschlingt im Vergleich zu Getreide, Gemüse oder Obst gleichen Ernährungswerts ein Vielfaches an Ressourcen.“ Der Verband fragt daher, ob VW demnächst für „Vegan-Warrior“ steht?


So sei die Landwirtschaft laut autostadt.de an vielem Schuld: Sie schluckt „enorme Mengen an Rohstoffen, Energie und Fläche. Gleichzeitig produziert sie beträchtliche Emissionen. Der Rohstoffverbrauch, die Energiegewinnung, der Wasserverbrauch sowie die Abfalllagerung und Entsorgung haben massive negative Auswirkungen unter anderem auf Biodiversität, Klima, Gewässer und Böden.“ In Deutschland sei die Landwirtschaft der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen.


„Es erscheint angesichts solcher Vorwürfe geradezu ungeheuerlich, dass VW seine Fahrzeuge ungeprüft an konventionell wirtschaftende Landwirte verkauft“, schreibt Sönke Hauschild auf der Facebookseite des Verbandes. Er meint, der Hersteller sollte seine Unternehmensethik besser überprüfen.


top agrar fragt:Wie lang wohl die Liste wäre, wenn man alle Gefahren und Risiken auf dem Weg zur und durch die Autostadt anführt?

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