Unterstützung der landwirtschaftlichen Betriebe bei der Umsetzung der neuen Düngeverordnung hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd (BWV) von der Landesregierung in Mainz gefordert. Der Berufsstand dürfe mit den zahlreichen neuen Vorschriften nicht allein gelassen werden, erklärte BWV-Präsident Eberhard Hartelt.
Die Landwirte und Winzer im Land erwarteten diese Hilfe zu Recht. Sie sei nämlich die Voraussetzung für die Erreichung der politisch gewollten Ziele, unterstrich Hartelt und verwies auf die Auswirkungen der Verordnung auf die Düngepraxis. Diese seien „erheblich“, auch wenn es dem Berufsstand in den Verhandlungen zur neuen Verordnung gelungen sei, die Aufnahme zahlreicher, weitergehender Forderungen von Seiten des Naturschutzes zu verhindern.
Nicht nur die Debatte zur Düngeverordnung, sondern auch die Diskussionen um Glyphosat, zum Nitratgehalt im Wasser und zum Artensterben haben für den BWV-Präsidenten in den zurückliegenden Monaten gezeigt, „welche Macht Kampagnen und Nichtregierungsorganisationen mit Unterstützung von Teilen der Politik haben können“. Es sei sehr zu hoffen, dass diese Themen „endlich wieder fachlich fundiert bearbeitet werden“.
Weiteren Handlungsbedarf, den das jetzt zu Ende gehende Jahr aufgezeigt hat, sieht Hartelt in der Risikovorsorge. Nicht nur der warme März 2017, sondern unter anderem auch der sehr trockene Frühsommer hätten deutlich gemacht, dass sich die Höfe schon heute mit den möglichen Folgen des Klimawandels auseinander setzen müssten. Zur Risikoabsicherung notwendig seien zum Beispiel Kulturschutzeinrichtungen, flächendeckende Versicherungsmöglichkeiten, veränderte Anbausysteme und neue Schwerpunkte in der Züchtung.
Als agrarpolitische Herausforderung wertete der Verbandspräsident die von der Europäischen Kommission geplante stärkere Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf Umwelt- und Klimaziele. Diese dürfe nur mit einem angemessenen Ausgleich der entsprechenden Maßnahmen einhergehen. Positiv beurteilte Hartelt, dass die Kommission an den Direktzahlungen festhalten will. Diese seien „unerlässlich für die Betriebe“, so der BWV-Präsident. Vor diesem Hintergrund seien die Vorstellungen der Kommission zur GAP nach 2020 ein gutes Signal.